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WIEHL/MARIENBERGHAUSEN Zwei Mal Johannes-Passion von Schütz

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Die Leidensgeschichte von Jesus von Nazareth erzählt das Werk „Die Johannes-Passion SWV 481“ von Heinrich Schütz. Aufgeführt wurde diese vom evangelischen Kirchenchor "conTAKT" Marienberghausen mit Gästen aus der derzeit vakanten Kantorei Wiehl am Gründonnerstag in der ev. Kirche Wiehl und am Karfreitag in der ev. Kirche Marienberghausen. Einstimmend dazu gab es zwei Orgelstücke von Kantor und Organisten Alexander Warnke.

In ergreifenden und kunstvoll komponierten Chorälen und Arien werden die letzten Tag in Jesu Leben in der Johannes-Passion besungen. Von der Festnahme, über die Verleumdung durch Petrus, der Verurteilung von Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung mit seinen letzten Worten zu Mutter und dem Jünger Johannes. Das Werk wurde über 200 Jahre lang nicht aufgeführt - erst zu Beginn der 1880er Jahre wieder. Die Besetzung ist, anders als bei den bekannteren Passionen Bachs, rein vokal.

Das Projekt stand unter der Leitung von Arndt Schumacher, der den Chor dirigierte und die Jesusworte sang. Weitere Ausführende waren Giovanni da Silva (Evangelist), Thomas Fischer (Petrus und Pilatus) sowie aus dem Chor Claudia Bembenck (Magd) und Guido Pinzke (Knecht).

Mit seinen drei reinen a-cappella-Passionen beschloss Heinrich Schütz die Reihe seiner Historienvertonungen – textgezeugte Kompositionen von hohem handwerklichen Anspruch und zugleich dichter, verinnerlichter Expressivität. Schütz komponierte Passionen nach Matthäus, Lukas und Johannes.

Alexander Warnke stimmte an der Orgel auf die Passion ein

Vor der Darbietung der „Johannes-Passion“ stimmte Dr. Alexander Warnke an der Orgel auf die Passion ein. Zunächst mit dem „Kyrie mit Pedal, BWV 669-671“, für das Johann Sebastian Bach einen äußerst erhabenen Stil verwendete. Die drei Stücke sind um die langen Melodien einer „Trope“ komponiert: einer Standardhymne mit zusätzlichen Texten, also in diesem Fall „Kyrie, Gott Vater in Ewigkeit“, „Christe, aller Welt Trost“ und „Kyrie, Gott Heiliger Geist“. Jedes Stück ist einer Facette der Dreifaltigkeit gewidmet. 

Die Notation in langen Notenwerten zeigt, dass die Musik sehr feierlich klingen soll. Ruhig bewegt, die „Sonate II“ von Paul Hindemith schloss sich dem an. Die Sonate II – sie entstand 1937 – verwendet ganz klare Formen, die Hindemith der Musik des Barock entlehnt hat. Der erste Satz („Lebhaft”) ist ein Concerto, der zweite („Ruhig bewegt”) ein Siciliano, der dritte schließlich („Mäßig bewegt”) eine Fuge. 

Das Publikum spendete langen, verdienten Applaus. 

 

www.ekagger.de | jth | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/Vera Marzinski

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Der evangelischen Kirchenchor "conTAKT" aus Marienberghausen sang mit Gästen aus der Kantorei Wiehl.

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Alexander Warnke an der Orgel in Marienberghausen.

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Die Leitung und den Part der Jesu-Worte hatte Arndt Schumacher inne.

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Giovanni da Silva übernahm den Part des Evangelisten, der durch die Leidensgeschichte Jesu führte.

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Seit 1994 verfügt die Marienberghausener Kirche über eine Orgel, die eigens im französischen Straßburg von der "Manufacture d’orgues Mühleisen" gebaut wurde.

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In Wiehl wurde die Passion am Gründonnerstag aufgeführt.