Der Kirchenkreis An der Agger trauert um den langjährigen Pfarrer und Krankenhausseelsorger i.R. Volker Manderla. Er starb heute in Remscheid. Volker Manderla war von 1988 bis Juni 2016 evangelischer Krankenhausseelsorger am Kreiskrankenhaus Gummersbach, bis er mit 65 Jahren in den Ruhestand eintrat. In seinen Jahren als Seelsorger hat er viele Tausende Gespräche geführt, in denen Menschen grundlegende existentielle Fragen angesprochen haben.
Volker Manderla hatte zu seiner Verabschiedung seine Arbeit als Krankenhausseelsorger in einem 30-seitigen Bericht zusammengefasst: „Meine Arbeit mit Kranken und Sterbenden“. Darin wurde deutlich, wie Volker Manderla mit großem Einfühlungsvermögen kranken Menschen beigestanden und den Menschen die Liebe Gottes bezeugt hat. Auch das gute und vertrauensvolle Miteinander mit den katholischen Seelsorgern und den Grünen Damen und Herren hatte er in seinem Bericht hervorgehoben. Weggefährten erinnern sich an ihn als "einen unglaublich guten Zuhörer" und loben seine bescheidene, unaufdringliche Art.
Auf der Ebene des Kirchenkreises hat Volker Manderla den Konvent der Krankenhausseelsorger organisiert und zur Vernetzung der seelsorglichen Arbeit an den Krankenhäusern in Oberberg beigetragen. Er hat viele Jahre in der Aidshilfe Oberberg mitgearbeitet. Auf landeskirchlicher Ebene hatte er sich für die Rechte von Homosexuellen eingesetzt. Er engangierte sich im rheinischen Konvent schwuler Pfarrer und lesbischer Pfarrerinnen. In der früheren Radiosendung "Wundertüte" des Kirchenkreises An der Agger, die mehrere Jahre im Bürgerfunk auf Radio Berg lief, erzählte er einmal sehr offen über seine Rolle als homosexueller Christ und Pfarrer und war auch in dieser Hinsicht Vorbild. Der Tod seines langjährigen Ehemanns Klaus-Jörg Brückner im Jahr 2008 war für ihn ein sehr schwerer Schlag.
Geboren wurde Volker Manderla 1951 in Mülheim an der Ruhr. Er studierte Theologie in Wuppertal und Bonn, seine Vikariatszeit leistete er in Wuppertal-Wichlinghausen, den Hilfsdienst in Mönchengladbach. Ordiniert wurde er in der Kirchengemeinde Odenkirchen, in Wuppertal-Vohwinkel hatte Volker Manderla seine erste Pfarrstelle inne.
1988 wechselte er als Krankenhausseelsorger in den Evangelischen Kirchenkreis An der Agger. 1991 wurde er in die neu eingerichtete kreiskirchliche Pfarrstelle als Krankenhausseelsorger eingeführt. In Vorbereitung darauf absolvierte er vier Kurse in Klinischer Seelsorge. Im Krankenhaus sei er sehr beliebt bei Personal und Patientinnen und Patienten gewesen, hieß es damals bei der Verabschiedung. Er habe für die Menschen ein offenes Ohr und ein offenes Herz gehabt. Er habe die Menschen nicht vertröstet, sondern im Blick auf die Liebe Gottes getröstet und Trost gespendet. Nun ist er im Alter von 72 Jahren verstorben.
Der Kirchenkreis An der Agger wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Superintendent Michael Braun: "Unsere Gedanken und Gebete sind bei der Familie, den Freunden und Bekannten von Volker Manderla."
www.ekagger.de | jth | Text: Judith Thies | Foto: Privat
