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FROHE WEIHNACHTEN Ökumenisches Grußwort von Superintendent Michael Braun und Kreisdechant Christoph Bersch

  • Andacht

Ja, er kommt, der Friedefürst - trotz allem. Gesegnete Weihnachten!

Eines der beliebtesten Lieder in der Advents- und Weihnachtszeit, evangelisch wie katholisch, ist das „Tochter Zion“. Da heißt es: „Freue dich, jauchze laut, Jerusalem!“ Dieser Jubel fällt in diesem Jahr besonders schwer, bleibt im Hals stecken. Denn rund um Jerusalem schlagen Bomben ein, wurden in Israel am 7. Oktober beim Terrorangriff der Hamas etwa 1200 Menschen grausam umgebracht, viele weitere vergewaltigt, schwer verletzt, bis heute entführt. Und wir sprechen vom „Heiligen Land“?

Zu allen Zeiten ist es leider so gewesen: „Heilig“ wird ein Land nicht durch Menschen. Immer schon hat es Lug und Betrug, Hass und Gewalt, Bosheit und Leid, Mord und Totschlag gegeben. In und zwischen Familien. Unter Nachbarn und Kumpeln. Bei  ganzen Völkern und Volksgruppen. In Macht- oder Religionskriegen. Bis hin zu zwei Weltkriegen im letzten Jahrhundert mit jeweils Millionen von Toten.

Eigentlich müssen wir - statt vom „Heiligen Land“ - vom „Verwundeten Land“ sprechen: in den Seelen unzähliger Menschen, in den Bombenkratern und zerstörten Wohnungen, in auflodernder Wut, aufeinander geworfenen Steinen, lebensvernichtenden Angriffen. So ist der Nahe Osten, ja die ganze Welt, unser eigenes Land nicht ausgenommen, ein „Heils-bedürftiges Land“.

Wo Unheil droht durch Klimaveränderung, durch Angriffskriege, durch unlösbar scheinende Konfliktherde, da erwarten wir Christen ein KIND. Wie das? Kann ein Kind, klein, schwach, verletzlich, die Rettung sein? JA, sagt uns die Heilige Schrift. JA, verkünden die Engel den Hirten: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren. Er ist der Messias, der Herr.“ Betlehem: Das liegt im palästinensischen Gebiet. Hier wird Gott Mensch. Jerusalem ist (unter anderem) Hauptstadt von Israel: Hier stirbt Jesus, und hier wird er von den Toten auferstehen.

Im Drama der gegenwärtigen Kämpfe und der schier unüberwindlichen Gräben ist Jesus die Brücke. Eine Brücke der Versöhnung, der Hoffnung und des Friedens. Darum, und nur darum können wir auch Weihnachten 2023 das „Tochter Zion“, vielleicht verhaltener als sonst, singen: „Sieh, dein König kommt zu dir. Ja, er kommt, der Friedefürst.“

Frohe Weihnachtstage und ein gesegnetes Jahr 2024 wünschen

Michael Braun, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger

Christoph Bersch, Dechant im Katholischen Kreisdekanat Oberberg

www.ekagger.de | jth | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/Vera Marzinski 

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Das Weihnachtsfenster in der evangelischen Kirche in Ründeroth

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