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VOLKSTRAUERTAG Pfarrer Marc Platten: Friede muss aktiv bewahrt werden

  • Bildung & öffentliche Verantwortung

Zum Volkstrauertag am vergangenen Sonntag gab es im oberbergischen viele Gedenkveranstaltung in Zusammenarbeit mit den Kirchen.

Bei der zentralen Gedenkfeier im Oberbergischen Kreis auf dem Zentralfriedhof in Bergneustadt wurde an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker gedacht. Das Gedenken galt den Opfer der Weltkriege ebenso wie den Opfern von Kriegen und Bürgerkriegen unserer Tage. Gedacht wurde auch an die Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus.

Marc Platten, Pfarrer der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag, hielt die Gedenkrede. Der Volkstrauertag sei eine stete Erinnerung und Mahnung zugleich: Nie wieder Krieg! 

"Im Februar letzten Jahres rückte Krieg mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine Krieg unleugbar in unseren Blick. Und nun haben die Palästinenser einen neuen heißen Krieg begonnen, den zweiten Krieg am Rande Europas. Aus 'Nie wieder Krieg' ist 'ganz viel Krieg' geworden und wir sind betroffen, ob wir wollen oder nicht. 

Das christliche Friedensmodell als Aufgabe

"Wie schön wäre es, wenn in unserer Welt wahrer Friede herrschte!", sagte Marc Platten. "Doch da sind wir noch nicht. Friede ist immer nur in bestimmten Bereichen auf Zeit verwirklicht – und es ist Arbeit, dies zu erhalten: Friede muss aktiv bewahrt werden. Friede beginnt, wo wir fairen Ausgleich suchen und nicht in erster Linie unsere Interessen durchboxen."

Es sei wichtig, im Vertrauen auf Gott immer wieder Hände zu reichen, Brücken zu bauen und Frieden zu sähen. "Das ist mehr, als Frieden dadurch zu suchen, dass man sich für den Krieg rüstet. Es ist mehr, als Abschreckung zu betreiben. Es meint, die Saat des Friedens auszubringen."

Frieden zu halten, müsse auch gelernt werden: "Lassen Sie uns Frieden einüben, jeden Tag ein wenig mehr, damit Krieg keine Chance hat. Mit Gottes Geist können wir Schritt für Schritt Frieden sähen, damit unsere Kinder Frieden und Zukunft ernten."

 

Gebet

Gerechter Gott, wir sehen in die Vergangenheit,
auf das, was Menschen einander angetan haben,
all die Trauer und den Schmerz um die Toten der Kriege.
Gib, dass wir lernen aus der Geschichte,
dass wir nicht immer wieder das Böse tun
oder zulassen, dass es geschieht.
Wir bitten dich für alle, die sich der Verantwortung stellen,
die nach Schuld fragen.
Wir bitten dich für alle, die nach Versöhnung suchen über den Gräbern
und nach dem einen Weg zum Frieden,
der so schwer zu finden ist.

Barmherziger Gott, unsere Gegenwart ist uns vor Augen,
die Kriege und Konflikte unserer Zeit.
Erbarme dich derer, die darunter zu leiden haben,
all der unschuldigen Menschen.
Wir erleben jetzt, wie schnell ein Krieg begonnen werden kann
und wie mühsam es ist, ihn zu beenden.
Gib denen, die Verantwortung tragen,
ein geschärftes Gewissen bei all ihren Entscheidungen.
Zeig uns, wo wir die Not lindern können,
die Krieg und Flucht verursachen,
und anderen Menschen zu Nächsten werden.

Gnädiger Gott, wir haben eine Zukunft,
wir hören nicht auf zu hoffen,
dass es eine Zukunft in Frieden ist.
Hilf uns, mit der nächsten Generation im Gespräch zu bleiben,
wecke du Aufmerksamkeit und Interesse
bei den jungen Menschen.
Lass uns unsere Erfahrungen teilen,
unsere Geschichten erzählen
und sei mit deinem Geist des Friedens unter uns.
Amen.

 

MEDIENECHO

"Volkstrauertag 2023. Wir müssen wachsam sein", Oberberg Aktuell

 

www.ekagger.de | jth | Fotos: Michael Kleinjung 

 

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Bei der zentralen oberbergischen Gedenkfeier auf dem Bergneustädter Zentralfriedhof sprach Pfarrer Marc Platten für die Kirchen

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Nach der Gedenkstunde wurde am Ehrenmal auf dem Bergneustädter Zentralfriedhof ein Kranz niedergelegt