„Schaut euch mal um und sagt uns, was euch am besten gefällt!“ Mit diesen Worten trat Pfarrerin Silke Molnár mit den Jugendlichen Luis, Marten aus der Ev. Kirchengemeinde Oberbantenberg-Bielstein und ich, Fundraising-Referent Mark Philip Stadler, in die evangelischen Lutherkirche in Hamm ein.
Während Silke Molnár und ich uns mit der Jugendreferentin Silke Burghardt, dem Kirchenmusiker für Pop und Klassik Simon Biffart und FSJ-ler Jona Schwandt über das Konzept und Gemeindeentwicklung austauschten, nahmen Luis und Marten direkt mit großem Interesse das Kirchgebäude unter die Lupe. Aber wie kann es sein, dass zwei Jungs auf einmal mit vollem Enthusiasmus und mit großer Neugier in eine Kirche stürmen, sich staunend umschauen und sehr rasch ihren Lieblingsplatz auf der Empore finden?
Jugendkirche als Teil der Kirchengemeinde und Fachbereich des Kirchenkreises
Die Antwort liegt darin, dass die Ev. Lutherkirche in Hamm mit der Unterstützung des Kirchenkreises (Hamm) und Zustimmung der Landeskirche (EKvW) eine starke Profilbildung betrieben hat und zu einer Jugendkirche geworden ist. Dabei ist die Inneneinrichtung komplett auf die Bedürfnisse von Gruppen und Formaten für Jugendliche zugeschnitten worden. „Zuallererst haben wir die Bänke herausgenommen“, berichtet Silke Burghardt. Aus Denkmalschutzgründen wurden diese erst einmal eingelagert, aber es war einer der wichtigsten ersten Schritte.
Die Jugendkirche ist Teil der Evangelischen Kirchengemeinde Hamm. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Hamm. Im ansässigen Kirchenkreis ist die Jugendkirche, ursprünglich gestartet als Teilbereich des Jugendreferats, ein eigener neuer Fachbereich geworden. Katrin Berger, welche leider am Treffen nicht anwesend sein konnte, wurde eigens als Jugendkirchenpfarrerin eingestellt.
Lieblingsorte auf der Empore und in der Green Lounge
Mittlerweile gibt es mobile Bühnentechnik (u.a. für Theateraufführungen, Bandkonzerte) mit HiFi-System und Leinwänden, schnellem WiFi, eine BandBox für das Verstauen von Instrumenten sowie ein extra für das Kirchenprofil entwickeltes Hocker-System, welches viel Flexibilität für den Innenraum der Kirche möglich macht. Die Hocker sind einzeln nutzbar, aber auch in unterschiedlicher Verwinkelung ineinander mit einem Metallring verzahnbar, sodass sich interessante Möglichkeiten für den Einsatz bieten. Jeder einzelne Hocker verfügt über Stauraum, der Platz für Taschen/Rucksäcke bietet.
Die Empore wurde zu einem Wohlfühlplatz mit Sitzsäcken, mit einer Kaffeebar namens „Green Lounge“ und einem Kicker. Luis und Marten haben sich schnell orientiert und die Ecke mit den Sitzsäcken als ihren Lieblingsort auserkoren. Silke Molnár zieht es vor mit Jugendreferentin Burghardt Kicker zu spielen. Und wer mich kennt, weiß, dass ich mich an der Kaffeebar am wohlsten gefühlt habe.
Neues Konfirmandenkonzept für den gesamten Kirchenkreis
Das Profil als Jugendkirche ist mit der Zeit gewachsen und wurde zeitgleich mit einem neuen Konfirmanden-Konzept für den gesamten Kirchenkreis entwickelt. Das Konfi-Konzept umfasst Bausteine, aus denen die Konfirmand*innen wählen können. Es gibt regelmäßig gut besuchte und intergenerational gestaltete Gottesdienste in der Jugendkirche, Konfi-Feste sowie sogenannte Church Activities, Mini-Praktika in verschiedenen kirchlichen Bereichen. Das Wichtigste aber ist und bleibt, so Pop-Klassik-Kirchenkantor Biffart, dass es Angebote von Jugendlichen für Jugendliche gibt. Silke Molnár und ich waren sehr beeindruckt davon, was ernst gemeinte Profilbildung gepaart mit Fundraising wirklich bewirken kann. Luis und Marten hat die Exkursion sehr gut gefallen. In ihrer Sprache würden sie sagen: Das war „der Hammer!“
Der Kirchenkreis An der Agger regt seine Kirchengemeinden dazu an, Profilbildung und Themenschwerpunkte für die Gemeindeentwicklung anzudenken. Der Kirchenkreis mit dem Referat für Fundraising ist offen für Ihre Vorschläge, Interessensbekundungen und Besprechung konkreter Projekte."
www.ekagger.de | jth | Text: Mark Philip Stadler | Fotos: Silke Molnár / M.P.Stadler