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GOTTVERTRAUT LANDAUF LANDAB Einmal übers Wasser gehen – die Furt zwischen Holpe und Kaltau

  • Andacht

Pfarrerin Silke Molnár beschreibt in unserer neuen Reihe einen besonderen Ort, der sie näher zu Gott bringt

Weiß eigentlich noch jemand, was eine Furt ist? Im Zeitalter des Brückenbaus sind solche seichten Stellen in Flüssen oder Bächen ja kaum mehr systemrelevant. Ganz anders stellt sich die Sache am Holper Bach in Holpe (Morsbach) dar. Folgt man diesem von der aparten evangelischen Holper Kirche aus und verlässt das Dorf Richtung Ölmühle, so breitet sich vor einem das Tal zwischen Überholz auf der rechten Seite und Zinshardt zur Linken aus. Immer schön am Bach bleiben.

Nach ungefähr zwei Kilometern kann man den Holper Bach dann linker Hand durch die Furt überqueren. Im Sommer ist das sehr einfach und die dicken Steine im Wasser laden zur Rast mitten im Bach ein. Das Bäumchen daneben spendet den nötigen Schatten. Zur „Zeit der schlechten Wege“ allerdings  – also zwischen Oktober und Mai – ragen die Steine, auf denen man im Sommer noch gemütlich sitzen konnte, oft noch gerade so aus den Wassermassen, die nun in hoher Geschwindigkeit Richtung Kaltau strömen.

Die Furt am Holper Bach ist der Platz, an dem Dinge, die spektakulär wirken, rasch auf ihre natürliche Größe zurückschrumpfen. Mein Lieblings-Ort für heftige Gebetsbewegungen. Lauschen, schweigen und spüren, wie alles im Fluss ist.

Ich kann sitzen bleiben und mir vorstellen, wie das, was ich an Gott abgeben möchte, einfach wegfließt. Egal zu welcher Jahreszeit: Leichten Herzens geht der Weg übers Wasser entweder zurück ins Dorf oder führt Dich, wenn Du ein bisschen mehr Zeit hast, über die Bundeslandgrenze nach Rheinland-Pfalz durch Kaltau und Neuhöfchen bis nach Pirzenthal, wo das Holper Bächlein nach circa 12 Kilometern in die Sieg mündet.

Und Du gehst gottvertraut landauf landab.

Silke Molnár ist Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Oberbantenberg-Bielstein. Zuvor war sie Pfarrerin z.A. in der Kirchengemeinde Holpe-Morsbach. Hier hat sie die Furt zwischen Holpe und Kaltau entdeckt, wo man mitten im Bach rasten kann. Welcher Ort bringt Dich näher zu Gott? Melde Dich unter andacht.anderagger@ekir.de

 

wwwe.ekagger.de | jth | Foto: Silke Molnár 

k-Furt_-_Seifen.jpg

Das ist die Furt am Holper Bach. Die dicken Steine laden ein zu einer Pause. Ein Lieblingsort für Gebetsbewegungen: lauschen, schweigen, spüren und spüren, wie alles im Fluss ist