Es sind Tage voller Glücksmomente für mich, die alljährlichen Sommerfreizeiten mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und mit „meinem“ Gott. Sommer für Sommer. Jedes Jahr auf seine Weise, ganz speziell, nie gleich und doch vertraut. Und das nun schon so lange: Vor 46 Jahren war ich erstmals auf dem Wolfsberg. Diese Glücksmomente sind dort zu finden, wo sich junge Menschen in Beziehungen wiederfinden, wo aus verlassenen Winkeln plötzlich Leben bricht, das sich gewaschen hat, wo Programm von Könnern kommt und Kenner anlockt, wo man lernt, über sich selbst zu lachen, weil man beginnt über Gott zu staunen.
Es sind sinngebende Tage, voller Neugierde Neues entdecken zu können, über sich selbst ins Grübeln zu geraten, Gott zu begegnen und schließlich auch eine wichtige Zeit, Impulse mitzunehmen für den Alltag nach der Freizeit.
Meine Glücksmomente sind oft „süße“ Momente, die ich mir gerne auf der Zunge zergehen lasse und die meinen Freizeittagen Genuss und Sinn geben, die mich schließlich wieder und wieder motivieren, auch im nächsten Jahr mit vielen anderen unterwegs zu sein. Denn: „Sinn ist wichtiger als Schokolade“, sagt Eckhard von Hirschhausen, „Gemeinschaft wichtiger als Geld. Und Momente mehr als Minuten. Glück ist die Zeit, in der man die Zeit vergisst. Glückliche Zeiten sind im Erleben kurz, weil man ganz im Moment ist. Dafür in der Erinnerung lang. Bei Langeweile genau umgekehrt: im Erleben lang, und im Nachhinein fragt man sich, was hab‘ ich da eigentlich die ganze Zeit gemacht? Glück hat viele Aspekte: Genießen können, seine Talente nutzen, sich verbunden fühlen. Im Englischen gibt es ‚luck‘, ‚pleasure‘ und ‚happiness‘ - und bei uns nur dieses eine, missverständliche Wort. Denn Sinnlichkeit genießen ist etwas grundsätzlich anderes als einen Berg erklimmen oder sich für andere einsetzen - aber alles macht auf unterschiedliche Art glücklich. Und die wichtigste Botschaft: Glück ist keine Frage des Schicksals, sondern in weiten Teilen eine Sache von innerer Einstellung und Übung. Glück fällt nicht vom Himmel - Glück kann man lernen. Glück ist gesund und ansteckend. Und deshalb geht unser Glück uns alle an.“
Ich fühle mich meinem Gott sehr nahe
Zwar empfinden wir oft unterschiedlich, was uns glücklich macht, und doch gibt es auch die vielen kleinen gemeinsamen Momente des Glücks: möglicherweise das gemeinsame Betrachten eines Sonnenuntergangs am Strand, das gemeinschaftliche Singen bei der „Gospeltime“, der bewegende Austausch über einen Bibeltext, die intensive Zeit in der Freizeitgemeinschaft, das gemütliche gemeinsame Essen ohne Eile und voller Genuss und noch vieles mehr.
Das besondere „mehr“ ist, dass ich mich gerade während dieser sinngebenden Zeit meinem Gott sehr nahe fühle. Und es sind die Erinnerungen an solche Glücksmomente, die mir bleiben und mich immer mal wieder durch meinen Alltag tragen. So weiß ich: „Dir nahe zu sein ist mein Glück“, mein Gott!
www.ekagger.de | jth | Text: Roland Armbröster | Fotos: Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag
