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WIEDENEST-DERSCHLAG Verabschiedungsgottesdienst für Pfarrer Michael Kalisch

  • Kirchenkreis

Als begabter Prediger und einfühlsamer Seelsorger wurde Michael Kalisch gewürdigt. Die Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag hat ihn in einem Gottesdienst verabschiedet. Jetzt zieht es ihn und seine Frau in den Kirchenkreis Wesel an den Niederrhein

Mit einem Gottesdienst und Empfang hat die Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag ihren Pfarrer Michael Kalisch verabschiedet. Viel bewegt hat er seit 2002, als er damals in die Evangelische Kirchengemeinde Wiedenest kam. Nach 21 Jahren geht er nun nach Wesel in seine alte Heimat.

„Leben ist Bewegung und Glauben ist Bewegung“, so Superintendent Michael Braun zur Entpflichtung von Michael Kalisch. Wer glaubt, bewege sich, denn Glaube brauche Bewegung. „Wer glaubt traut sich was, geht auf andere zu und verändert sich manchmal auch örtlich.“ Glaube sei weit mehr als ein Bewegungssport, denn „Glaube ist bewegtes Leben“.

Zeit für Bewegung

Michael Kalisch habe mitgestaltet, ohne Angst, Veränderung zu sehen und dabei anzupacken. Das Schiff, das sich Gemeinde nennt, sollte nicht im Hafen liegen, betonte Superintendent Michael Braun. Er dankte Michael Kalisch für dessen Energie und Impulse in der Gemeinde, im Kirchenkreis An der Agger und als Landessynodaler. Es sei jetzt die rechte Zeit für Bewegung, auch wenn dies Schmerz und Wehmut auslöse.

Viele waren zum Abschieds- und Entpflichtungsgottesdienst gekommen. Gemeindereferent und Presbyter Roland Armbröster begrüßte die Gäste: „Ihr Kommen ist ein Zeichen der Wertschätzung und Verbundenheit mit Michael Kalisch.“ Er betonte: „Wir möchten Gott danke sagen für die segensreiche gemeinsame Zeit.“

"Zeig, was du liebst"

In seiner Predigt ging Michael Kalisch auf Hebräer 13, 12-14 ein, mit drei Gedanken zu den drei Versen. Im Text werde betont, das Profane – also das  Alltägliche - komme mit dem Heiligen in Berührung. „Wir sind in gleicher Weise beauftragt, Menschen mit dem Heiligen in Kontakt zu bringen.“

Die Kirche stehe in herausfordernder Lage. In Derschlag und Wiedenest habe man frühzeitig reagiert und mit dem K4-Raum versucht, Kirche und Gemeinde neu zu denken. "K4 -  gemeinsam Kirche an Dörspe und Agger“ – unter diesem Konzept hatte sich schon vor Jahren die vier evangelischen Kirchengemeinden Bergneustadt, Derschlag, Lieberhausen und Wiedenest im Kooperationsraum zusammengeschlossen.

Michael Kalisch habe Gemeinde als "offen und mit Lust auf Veränderung" erlebt. Mit Menschen, die Lust und Spaß daran haben, Gemeinde neu zu gestalten. „In den 21 Jahren ist manches geblieben, vieles neu geworden.“ So werde es auch in Zukunft sein. Darüber stehe die Verheißung, dass Gott bleibe, wenn man mutig die Komfortzone immer wieder verlasse und neugierig und kreativ bleibe. Das Lied „Zeig, was du liebst“, gesungen vom Musikteam, die von Hans Wülfing an der Orgel begleitet wurden, passte dazu.

Viele ökumenische Begegnungen

Beim anschließenden Empfang war Zeit, sich persönlich von Pfarrer Kalisch zu verabschieden. Bürgermeister Matthias Thul betonte, dass Michael Kalisch für ihn Offenheit, Ungewöhnlichkeit und vor allem Authentizität ausmache. Diese Eigenschaft werde Kalisch sicherlich nicht verlieren und die Gemeinde in Wesel werde es an ihm schätzen lernen.

An viele ökumenische Begegnungen erinnerte sich Kreisdechant Christoph Bersch. Seelsorge, die aus dem Herzen komme, charakterisiere Michael Kalisch sehr stark. Pfarrer Dietrich Schüttler (Kirchengemeinde Bergneustadt) betonte, dass Michael Kalisch den Begriff K4 geprägt habe: „In der Zusammenarbeit war er tätig als Visionär und habe Dinge immer klar benannt.“

Als Symbol übergab Dietrich Schüttler Michael Kalisch ein Keramik-Ohr fürs Zuhören. Denn Michael Kalisch könne man gut zu hören, seine Predigten seien frei und lebendig und nah bei den Menschen. Inspirierend, ermutigend und tröstend - und auch kritische Töne und unbequeme Aussprachen gehörten dazu. „Ein begabter Prediger und ein einfühlsamer Seelsorger“, lobte Schüttler.

"Friday for Kalisch": dass wir unter Gottes Schutz stehen

GGS-Wiedenest-Schulleiter Matthias Greven war wenige Tage zuvor zum „Friday for Kalisch“ mit 350 Kindern vor Kalischs Haus gezogen. Er habe nicht nur mehr als 1000 Kinder in den Einschulungsgottesdiensten gesegnet, sondern auf seine besondere Art vermittelt, „dass wir unter Gottes Schutz stehen“. Greven machte den Vorschlag, anstatt an den Niederrhein zum Campen zu fahren, könne Kalisch doch mit der Familie hier Ferien machen – und gegebenenfalls sogar auf dem Schulhof campen.

Grüße aus dem Saarland und vom Duo "2Flügel"

Stephanie Schönborn und Heike Müller aus dem Presbyterium der Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag schlossen sich den Grußworten an, und per Video folgten Grüße aus dem Saarland vom Pfarrehepaar Gabriele und Ulrich Kräuter sowie vom Duo „2Flügel“.

Michael Kalisch selbst bedankte sich für viele schöne Begegnungen und für die Offenheit in der Gemeinde sowie ein hauptamtliches Team, das so wunderbar gewachsen sei. Die Verbindung werde bleiben und „vielleicht campen wir wirklich mal auf dem Schulhof“.

MEDIENECHO

"Es tut weh, Dich gehen zu lassen", Oberberg Aktuell 27.3.2023

www.ekagger.de | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/V. Marzinski 

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Pfarrer Michael Kalisch in der bunten Kreuzkirche in Wiedenest

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Die Kirche war voll. Gemeindereferent Roland Armbröster scherzte: "Merken Sie sich Ihren Platz für den nächsten Sonntagsgottesdienst"

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Superintendent Michael Braun, Pfarrer Michael Kalisch und die Presbyterinnen Stephanie Schönborn und Heike Müller vor dem Martin-Luther-Haus

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Kreisdechant Christoph Bersch (re.) lobte die enge ökumenische Zusammenarbeit in Wiedenest

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Kirchenmusikdirektor Hans Wülfing, ehemaliger Kantor aus Bergneustadt, spielte Orgel und Piano in Kirche und Gemeindehaus

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Grußworte beim Empfang im Gemeindehaus. Die Begrüßung übernahm Diakon Roland Armbröster, Gemeindereferent und Presbyter der Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag

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Matthias Thul, seit 2020 Bürgermeister der Stadt Bergneustadt

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Nachbarn im Kooperationsraum: Dietrich Schüttler, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bergneustadt

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Matthias Greven, Schulleiter der Gemeinschaftsgrundschule Wiedenest hatte sich mit 350 Kindern vorm Haus der Familie Kalisch verabschiedet

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"Lebewohl, Michael" steht auf dem Foto

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Michael Kalisch war sehr gerne Pfarrer in Wiedenest und zuletzt in Wiedenest-Derschlag. Jetzt wird er Pfarrer in der Kirchengemeinde Wesel und freut sich auf die neuen Aufgaben in seiner alten Heimat