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MITARBEITER-AUFBAUSCHULUNG Jugendarbeit: Gratwanderungen und Kreativkram

  • Alt & Jung

Direkt aus der Praxis: 17 Workshops gab es bei der Mitarbeitenden-Aufbau-Schulung des Kirchenkreises An der Agger

Heißt es nicht eigentlich im christlichen Verständnis, dass jeder so kommen darf, wie er ist? Mühselig und beladen, schwierig und laut, teilnahmslos oder aggressiv. Oder ist es doch so, wie der Ennepetaler Gemeindepädagoge Michael Lingenberg, provozierend einwirft: „Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht! Keine Grenzen zu setzen, ist nicht immer die Lösung.“

Im Workshop „Streitlustig, originell & energiegeladen – Vom Umgang mit „anderen“ Kindern in der Gruppe“ gab es viel Stoff zur Diskussion, die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und dazu zu sehen: Ich stehe nicht allein da. Denn natürlich gibt es auch in christlichen Jugendgruppen Kinder, die Aufmerksamkeit fordern, anstrengend sind und die Mitarbeitenden an empfindlichen Stellen triggern können.

Der Workshop unter der Leitung von Michael Lingenberg war Teil der jährlichen Mitarbeitenden-Aufbau-Schulung (MAS) des Jugendreferats An der Agger, die diesmal im evangelischen Gemeindehaus in der Bergneustädter Altstadt stattfand. Veranstalter sind jedes  Jahr das Jugendreferat des Kirchenkreises An der Agger, der CVJM-Kreisverband Oberberg und der Kreisjugendring e.V.

Rund 60 Teilnehmende aus mehr als zehn Kirchengemeinden hatten sich auf den Weg gemacht, um die 17 unterschiedlichen Workshops mit Leben, Austausch und Kreativität zu füllen. Dabei ging es um Themen wie Sport, Musik, altersgerechte Vermittlung von Glauben, Erlebnispädagogik, Notfallpläne für Freizeiten, um Kreativkram für Gruppenarbeiten, um den Glauben in Zeiten von Konsum und Kommerz.

Harald Hüster, Jugendreferent des Kirchenkreises, erläuterte: „Wir wählen unsere Themen abgestimmt auf die Wünsche der Teilnehmenden. Sie sollen die Praxis abbilden, darum greifen wir gerne Ideen aus den Gemeinden auf.“ Die Motivation, den Schulungstag zu besuchen, sei hoch, hat Harald Hüster beobachtet – dennoch ist die Zahl der Anmeldungen durch die Coronapandemie geschrumpft: „Die Zahl der Mitarbeitenden, vor allem der jüngeren, ist kleiner geworden. Wir beobachten, dass Verbindlichkeiten sich verändern, schulische Belastungen stärker geworden sind.“

Zum Umgang mit "anderen" Kindern

Wer aber den Schulungstag für sich nutzte, konnte viel für sich mitnehmen. So auch aus dem Workshop zum Umgang mit „anderen“ Kindern. Dort ging es um die Gratwanderung zwischen bedingungslos willkommen heißen und Grenzen setzen. Seminarleiter Lingenberg stellte klar: „Es kann durchaus ein Signal sein, wenn das Kind für eine Gruppenstunde ,outgesourct‘ wird und erkennt, dass Stören Konsequenzen hat.“ Eine Teilnehmerin berichtete von Strategien ihrer Gruppe: „Einer macht Programm, ein anderer kümmert sich. So halten wir uns gegenseitig den Rücken frei.“ Michael Lingenberg plädierte zudem dafür, sich selbst zu hinterfragen. „Warum beeinflusst mich dieses Verhalten? Was kann ich/will ich aushalten?“ Außerdem stellte er klar: „Natürlich dürfen alle Menschen zu uns kommen – doch nicht alle Verhaltensweisen sind okay.“

Kreativkram für Jugendliche 

Im Workshop „Kreativkram und Spiele für Jugendliche“ gab Sophie Weißweiler, Jugendreferentin in Marienberghausen, nicht nur Einblicke in Spiel- und Kreativideen, sondern spielte mit den Teilnehmenden auch gleich los. „Das erleichtert das Kennenlernen“, betonte sie lachend und schickte ihre Gruppe auf eine Traumreise, ließ sie dann in Bewegung kommen. Schließlich ergab sich ein bunter Austausch an Ideen, der zeigte, dass junge Menschen eher an die Gemeinde angedockt bleiben, wenn die Ansprache persönlich ist. „Personalisierte Tassen sind in Jugendgruppen sehr beliebt, Bibeln, die die Konfirmandinnen und Konfirmanden selbst gestalten, werden viel weiter genutzt“, ist Weißweiler überzeugt.

Am Ende des Schulungstages hatten alle Teilnehmenden viele Impulse erhalten, Ideen entwickelt, sich in Gesprächen ausgetauscht und Harald Hüster sah sich bestätigt: „Die MAS ist nach wie vor wichtig für die Mitarbeitenden.“

www.ekagger.de | jth | Text: Katja Pohl | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/Michael Kleinjung 

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