Kontraste helfen uns Menschen klarer zu sehen und besser zu erkennen.
Einen starken Kontrast zu gewohnten Kirchen bietet dem Besucher die kleinen St . Rochuskirche im Nationalpark Eifel. Sie ist fast aller Inneneinrichtung beraubt. Nur ein Kreuz, drei kleine Bänke und die Mauern sind ihr geblieben. Auch ihr Dorf Wollseifen gibt es schon lange nicht mehr. Es wurde für einen Truppenübungsplatz aufgegeben. Nur ein Teil des Schulhauses, ein Gedenkstein für Gefallene und eben die Kirche stehen noch.
Und doch oder gerade deswegen strahlt diese Kirche in ihrer kargen Schlichtheit eine Ruhe und Atmosphäre aus, die jeden Wanderer zum Innhalten und Gebet einlädt. Sie ist ein wunderbarer Ort.
Gott kommt zu uns nicht in Pracht
Im Advent ist auch in diesem Jahr vieles laut und bunt. Überall sind Lichter, goldene Sterne und Musik. Das gehört zum Advent.
Und doch ist auch da der Kontrast. „Siehe dein König kommt in niederen Hüllen“, heißt es im gleichnamigen Adventslied (Evangelisches Gesangbuch Nummer 14). Gott kommt zu uns Menschen eben nicht in Pracht, sondern in einem brennenden Dornbusch oder in die Stille der Wüste oder in einem schlichten Stall in Bethlehem.
Gott braucht weder den Lärm, noch den Glanz unserer Welt. Vielleicht wäre ein lauter, glänzender Auftritt auch zu viel, wenn Gott kommt. Er ist für uns ein wohltuender Kontrast zu unserer lärmenden Welt.
Und so denke ich gerne an St. Rochus in Wollseifen, an ihre Schlichtheit und himmlische Ruhe, wenn ich adventliche Ruhe suche, weil ich darauf hoffe, dass Gott kommt.
Einen gesegneten dritten Advent wünscht Ihnen
Michael Braun
Superintendent
www.ekagger.de | jth | Text und Fotos: Michael Braun
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