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UKRAINEHILFE Sprache ist das A und O: Integrationskurse mitten in Marienheide

  • Bildung & öffentliche Verantwortung

Tatkräftige Hilfe für ukrainische Flüchtlinge: Als neuen vierten Standort für Integrations- und Sprachkurse hat die Kommunalgemeinde Marienheide dem Kirchenkreis An der Agger ein Ladenlokal mitten im Ort überlassen 

Dank einer Kooperation mit der Kommunalgemeinde Marienheide hat der Kirchenkreis An der Agger in Marienheide einen vierten Standort für Sprach- und Integrationskurse eröffnet und kann zwei weitere Kurse anbieten.

Seit Ende Mai unterrichtet Integrationslehrerin Anette Kropsch Menschen aus der Ukraine, Rumänien, Syrien, Irak, Russland und Indien in den neuen Kursräumen an der Leppestraße 1. Zwei Kurse sind es täglich: Vormittags und nachmittags kommen jeweils 25 Frauen und Männer in den neuen Kurs-Standort des Kirchenkreises An der Agger. Damit ist die Höchstzahl der Kursteilnehmer erreicht.

Die Kommunalgemeinde Marienheide stellt die Kursräume kostenfrei zur Verfügung. Tische und Stühle spendete die Kirchengemeinde Hülsenbusch-Kotthausen. Sie stammen aus dem evangelischen Gemeindezentrum Kotthausen, das zurzeit nicht genutzt wird.

Aktuell bietet der Kirchenkreis An der Agger vier Sprach- und Integrationskurse in Marienheide in Präsenzunterricht an, gerade wurden zwei Online-Kurse beendet. Mit ihren neuen Schülerinnen und Schüler ist Anette Kropsch sehr zufrieden: „Die Menschen, die jetzt zu uns kommen, sind sehr gut ausgebildet und machen schnelle Fortschritte.“ Auch digital sind sie sehr gut aufgestellt. Bei der Kinderbetreuung wechseln sie sich ab.

Maren Berges arbeitet beim Evangelischen Kirchenkreis An der Agger als Koordinatorin für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe. Sie organisiert und betreut die Integrations-Sprachkurse in Marienheide in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Erwachsenen-Bildungswerk Nordrhein und dem Kommunalen Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises.

Die Nachfrage nach den Integrationskursen wächst. „Wir haben täglich Anfragen nach Sprachkursen, nach Unterstützungs-Angeboten.“ Maren Berges merkt in ihrer Arbeit deutlich, dass mittlerweile mehr als 3.000 Flüchtlinge aus der Ukraine im Oberbergischen angekommen sind.

Die Sprachkurse sind  elementar. „Sprache ist das Wichtigste“, sagt Berges. „Sprache ist der Schlüssel dazu, in einer Gesellschaft anzukommen. Es freut uns sehr, dass wir öfter Menschen wiedertreffen, die uns sagen: Ja, wir sind jetzt hier angekommen, ich habe jetzt einen Job, ich habe eine Ausbildung absolviert, ich habe ein höherwertiges Sprach-Niveau erreicht – das ist toll. Sprache ist das A und O.“

Angebot für junge Mütter

Neben den Integrations-Sprachkursen organisiert Maren Berges auch ein niedrigschwelliges Angebot für ukrainische Mütter mit Kindern. Hier arbeitet Irina Schwendich als Sprachmittlerin. Sie lebt seit 21 Jahren in Marienheide. Dreimal in der Woche, montags, mittwochs und freitags, unterrichtet sie junge Mütter mit ihren Kindern und auch Großmütter in Marienheide in der deutschen Sprache.

Treffpunkt für das Sprachangebot für ukrainische Frauen mit Kindern ist das Mehrgenerationenhaus der Caritas, das der Evangelische Kirchenkreis An der Agger für diesen Mütterkurs nutzen kann. Die Kooperation funktioniert dank der guten Zusammenarbeit mit Joachim Knorn, Leiter der Einrichtung, und Verwaltungsleiterin Jutta Hupperz.

An diesem Morgen sind es sieben Frauen in dem Mütterkurs: Yuliaa, Tatyana, Oksana, Viktoria, Vira, Ludmilla und Eva mit Kindern zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Die Frauen hoffen auf einen Kindergartenplatz, damit sie einen Integrationskurs machen können. Bis es soweit ist, lernen sie zum Einstieg in die deutsche Sprache mit dem Buch „Erste Schritte plus“  Begriffe und Formulierungen für das Alltagsleben. Die Kinder malen. basteln und spielen in der Zeit.

Einmal in der Woche frühstücken die Frauen zusammen. „Das gemeinsame Frühstück ist eine wichtige Lernstunde. Dabei lernen wir viele Vokabeln“, sagt Irina Schwendich. Die junge Frau kam als Kind aus Russland nach Marienheide und arbeitet als zertifizierte Sprachmittlerin des Kommunalen Integrationszentrums (KI)  Oberbergischer Kreis.

Mit dem KI arbeitet der Kirchenkreis auch schon in der Flüchtlingsberatung eng zusammen. In Marienheide gelingen die Sprach- und Integrationskurse dank der vielfältigen Kooperationen mit verschiedenen Trägern hervorragend, lobt Pfarrer Matthias Weichert, Schulreferent des Kirchenkreises An der Agger. Der Kirchenkreis An der Agger nutzt für seine Integrations- und Sprachkurse an vier Standorten Räume der Kommunalgemeinde Marienheide, der Caritas, der AWO und der Lebenshilfe Bergisches Land.

 

Das Projekt des Sprachkurses für ukrainische Mütter mit Kindern in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum Oberbergischer Kreis wird gefördert vom Land Nordrhein-Westfalen (Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration).

 

 

www.ekagger.de | jth | Text: Judith Thies | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/J. Thies 

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Im Ladenlokal an der Leppestraße 1 lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der beiden neuen Integrationskurse erst einmal die Grundlagen der deutschen Sprache. Die Tische und Stühle spendete die Kirchengemeinde Hülsenbusch-Kotthausen

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Gelungene Kooperation auch beim niederschwelligen Sprachkurs für ukrainische Mütter und Großmütter: Diesen bietet der Kirchenkreis An der Agger im Caritas-Mehrgenerationenhaus an. Irina Schwendich (Mitte) ist zertifizierte Sprachmittlerin des Kommunalen Integrationszentrum Oberbergischer Kreis. Ihre Stelle wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert

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Schulreferent Matthias Weichert (v.li.), Koordinatorin Maren Berges besuchten einen der beiden neuen Kurse von Integrationskurslehrerin Anette Kropsch. Sie sieht sehr gute Fortschritte der Teilnehmenden schon in den ersten beiden Wochen

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Einen Alphabetisierungskurs in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge leitet Gabriele Räderscheidt in den Räumen der Lebenshilfe Bergisches Land

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