„Die Arbeit mit den Konfis ist eines der Felder mit der größten Reichweite und nebenbei eines, das mit die meiste Freude bereitet“, sagt Kirsti Greier, Pfarrerin der Kirchengemeinde Marienberghausen und Synodalbeauftragte des Kirchenkreises für Konfirmandenarbeit. Sie stimmt der Aussage zu, dass die Konfirmandenarbeit "ein großes Erfolgsmodell der evangelischen Kirche" ist. So hat es gerade Wolfgang Ilg, Professor für Jugendarbeit und Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg, gerade ausgedrückt, der deutschlandweit die Zahlen zu den Konfirmationen untersucht hat.
Ihre Konfigruppe ist Pfarrerin Greier ans Herz gewachsen. Sie konfirmiert die Jugendlichen feierlich am Sonntag, 5. Mai, 10 Uhr. Mittels einer Drohne machte Tim Ebenhardt, selbst Konfirmand, ein schönes Foto der Konfirmandinnen und Konfirmanden, noch in Alltagskleidung. Das Foto ist auch auf den Konfirmationsurkunden. Die bekommen die Konfis, dann festlich gekleidet, im Gottesdienst überreicht.
In allen 22 Kirchengemeinden im Kirchenkreis An der Agger Oberbergischen werden zurzeit in feierlichen Segnungsgottesdiensten die Konfirmationen gefeiert. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden sind mit 14 Jahren religionsmündig, mit der Konfirmation bestätigen sie ihre Taufe. Die Konfirmanden sagen damit: Ja, ich will zur christlichen Kirche dazugehören.
„Durchschnittlich lassen sich in Deutschland 80 Prozent der evangelischen Jugendlichen konfirmieren“, sagt Professor Ilg. „So eine Reichweite hat die Kirche eigentlich in keinem anderen Bereich.“ Auch im Kirchenkreis An der Agger liegt die Konfirmationsquote der evangelischen Jugendlichen bei fast 80 Prozent.
Wunsch nach Sinn und Gemeinschaft
„Die Konfi-Zeit“ hat sich stark verändert in den vergangenen Jahren. „Im Vordergrund steht der Wunsch der Jugendlichen, sich mit Fragen nach Sinn und Glauben auseinandersetzen“, sagt Superintendent Michael Braun. Frontalunterricht und seitenweises Auswendiglernen gibt es schon lange nicht mehr. „Da stärkste Motiv, sich zur Konfi-Zeit anzumelden, ist der Wunsch nach Sinn und Gemeinschaft.“ Die Jugendlichen erlebten, dass es auch unter der Woche kirchliche Jugendangebote gibt und bleiben immer öfter dabei – zum Beispiel als Teamer für Jugendfreizeiten oder in der CVJM-Jugendgruppe oder bei einem Sportangebot. „Gemeinschaft und Zusammenhalt werden groß geschrieben. Das beeindruckt viele Jugendliche.“
So war es auch beim 17-jährigen Julius Klein, der 2020 konfirmiert wurde, und inzwischen sogar Jugendpresbyter in seiner Kirchengemeinde Ründeroth geworden ist. „Nach der Konfirmation habe ich als Mitarbeiter angefangen: Ich habe Konfifreizeiten und Kinderfreizeiten begleitet und auch Gottesdienste mitgestaltet. Die Gemeinschaft ist mir wichtig, ich bin auch am Sonntag beim Autoscootergottesdienst auf der Maikirmes dabei.“ Bei der Konfirmation in der Folgewoche wird er auch Konfirmationsurkunden überreichen. Ihm wird Verantwortung übertragen. Pfarrer Henning Strunk: „Wichtig ist, dass die Jugendlichen spüren: Die Kirchengemeinde ist an uns und unseren Ideen interessiert.“
In der Kirchengemeinde Hülsenbusch-Kotthausen gestalten die Konfirmanden den Gottesdienst an Christi Himmelfahrt, 9. Mai, 10 Uhr open Air auf der Wiese in der Hülsbach - inklusive Predigt. Auch damit zeigt die Gemeinde: Wir trauen unseren Konfis etwas zu.
www.ekagger.de | jth | Text: mit epd | Drohnenfoto: Tim Ebenhardt