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MARIENHAGEN-DRESPE Bunte Socken am World Down Syndrom Tag 2024

  • Diakonie

Der World Down Synodrom Tag 2024 stand unter dem internationalen Motto #EndTheStereotypes – „Schluss mit den Vorurteilen“. Jährlich ist der 21.3. ein Tag, an dem Personen mit Down-Syndrom weltweit im Fokus der Öffentlichkeit stehen. In diesem Jahr hat die internationale Dachorganisation Down Syndrome International (DSi) dazu aufgerufen, sich mit stereotypen Vorstellungen und verbreiteten Vorurteilen über Menschen mit Down-Syndrom auseinanderzusetzen: #EndTheStereotypes – „Schluss mit den Vorurteilen“.
 

Zwei unterschiedliche Socken

"Wir im Evangelischen Kindergarten „Unterm Schirm“ haben an diesem Tag mit unserem Joe und allen anderen Kindern einen besonderen Tag erlebt", erzählt Kerstin Rettke, Leiterin der Kindertagesstätte "Unterm Schirm" der Evangelischen Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe. "Zeichen an diesem Tag ist das Tragen zwei verschiedener Socken."

Warum zwei verschiedene Socken? Ein Chromosom hat die Form einer Socke. Mit dem Tragen zwei verschiedener Socken soll das Bewusstsein verbreitet werden, dass jeder Mensch einzigartig ist und Menschen mit Trisomie 21 ebenso besonders und einzigartig sind. Wir sind alle unterschiedlich und doch alle haben wir alle die gleichen Rechte, keiner wird benachteiligt oder ausgegrenzt. Behinderte Kinder haben zudem das Recht auf besondere Förderung und Fürsorge, damit sie aktiv am Leben teilnehmen können.

Wir in Drespe haben dies mit unseren Kindern am 21.03.2024 noch einmal in den Blick gerückt. Wir haben diesen Tag zum Anlass genommen, um jeden in seiner Einzigartigkeit zu sehen. Jeder soll sich bei uns wertgeschätzt und geachtet fühlen, seine Bedürfnisse und Gefühle bewusst erleben, seine Stärken entdecken. Als Teil der Gemeinschaft soll jeder seinen Platz in der Gruppe finden, Beziehungen aufbauen und gestalten.

Die Kinder waren mit voller Begeisterung dabei. Joe hat seinen festen Platz in seiner Gruppe. Lara sagt: „Ich habe den Joe so lieb“. Theo und Moritz spielen gern mit Joe, vor allem, weil er so gut auf dem Klettergerüst im Flur klettern kann. Auch Emilia freut sich sehr, dass Joe in ihrer Gruppe ist. „Der ist immer so fröhlich.“

Bei unseren Kindern ist das „Anders-Sein“ also nichts Besonders. Jeder ist irgendwie anders. In dieser Hinsicht können wir von den Kindern noch eine Menge lernen. Oder mit den Worten von Antoine de Saint-Exupéry gesagt: „Kinder müssen mit Erwachsenen sehr viel Nachsicht haben.“

Das Schubladisieren führt zu Vorurteilen 

Seit jeher forschen, philosophieren und lehren Menschen darüber, wie Vorurteile entstehen und warum das „Schubladisieren“ (einzelne Personen oder Personengruppen in gedankliche Schubladen zu stecken) eine wichtige Funktion hat: Wir Menschen versuchen, die Welt und die anderen zu verstehen. Um sie uns begreifbarer zu machen, bilden wir Kategorien und ordnen unsere Eindrücke und unser Wissen in „Schubladen“.

Doch häufig urteilen wir über andere, ohne zu wissen, wie sie und ihr Leben wirklich sind, auch ohne echte Erfahrungen mit ihnen. So machen sich Vorurteile breit. Diese Vorurteile sind verletzend und sollten deshalb hinterfragt werden.

Informationen und Wissen weiterzugeben, ist das eine: Wir können das verbreitete Unwissen oder falsche Informationen richtigstellen. Das andere, noch Wirkungsvollere, sind die Begegnungen und Erfahrungen, die wir miteinander machen.

www.ds-infocenter.de

www.ekagger.de | jth | Text: Deutsches Down-Syndrom InfoCenter; Kerstin Rettke; | Foto: Mareike Wehling/Kita Unterm Schirm 

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Zwei verschiedene paar Socken - sollten auch Erwachsene öfter mal tragen.