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PERSÖNLICH BEFRAGT Beate Ising: Mein Woher und mein Warum

  • Andacht

Ihre Oma Emma sang beim Putzen tänzelnd mit dem Staubwedel in der Hand: "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Beate Ising möchte – gerade auch mit Musik – Menschen ermutigen, trösten, erfreuen und sie für die Kirche gewinnen

Kirchenkreis An der Agger: Wie lautet Ihr Lieblingsvers aus der Bibel?

Beate Ising: Das ist mein Konfirmationsspruch aus Jesaja 41 Vers 10:
"Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit." Auf der Urkunde war fast zu wenig Platz dafür.

 

Woran liegt es, dass Sie sich in der Kirche engagieren?

Anlässlich meines letzten runden Geburtstags habe ich über mein Woher und Warum nachgedacht. Dabei kam mir zu dieser Frage meine Oma Emma ins Gedächtnis, eine sehr treue Kirchgängerin, wie sie beim Putzen mit dem Staubwedel in der Hand durch die Wohnung tänzelte und „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ sang. Und mein Opa Ferdinand, unser früherer Posaunenchorleiter,  der – vielleicht unbewusst – in mir die Liebe für den Posaunenchor weckte.

Mit diesen Erfahrungen wollte ich gerne in der Kirche mitmachen. Ich möchte – gerade auch mit Musik – verkündigen und Glauben vermitteln. Auf diese Weise Menschen ermutigen, trösten, erfreuen und sie für die Kirche gewinnen.

Als Kind der Gemeinde habe ich sozusagen von Kindergottesdienst und Blockflöte über Posaune und Kirchenmusik bis ins Presbyterium und zur Orgel buchstäblich eine „Bilderbuch-Karriere“ gemacht. :-)

 

Was bedeutet Kirchenmusik für die Seele?

Da zitiere ich gerne den slowenisch-kroatischen Theologen Peter Kuzmič: „Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.“

 

Was macht Sie glücklich?

Im Kleinen und Großen habe ich aus meinem Glauben heraus ein gutes Lebensgrundgefühl.
Extra-glücklich fühle ich mich auf Borkum. Da denke ich immer wieder an das Lied „Mit weitem Horizont“ von Birgit Dörnen nach Epheser 3,19:

Großer Gott und Vater, lehre mich, doch mit deinen Augen sehn.
Lass mich niemals hinter meinen engen Grenzen stehn,
deine Größe, deine Weite spürn. Da wo deine Liebe wohnt,
lass mich leben, lass mich sein mit weitem Horizont,
dass deine Liebe hier mein Handeln prägt,
deine Größe meinen Mut bewegt,
deine Allmacht meine Grenzen sprengt
und mein Glaube weiter denkt,
dass deine Freude mehr zum Klingen bringt,
meine Hoffnung über Mauern springt,
mein Vertrauen deine Treue schätzt
und mein Beten einen Berg versetzt.
Mach mein Herz für andre Menschen weit,
lass mich werben  für die Ewigkeit.
Lass mich leben, wo die Liebe wohnt,
und mit weitem Horizont.

 

Worüber können Sie sich so richtig ärgern?

Über Pessimismus – diese Grundhaltung ohne positive Erwartungen und Hoffnungen, ohne konstruktive und fantasievolle Gegenwehr gegen das Schlechte oder Böse.

Und – ganz banal – über Autofahrer, die an der Ampel bei Grün nicht zügig anfahren. :-)

 

Warum ist es gut, Mitglied in der Kirche zu sein?

Die Kirche, die Kirchengemeinde, ein Chor oder Kreis sind gute Orte der Gemeinschaft. In der Verbundenheit des Glaubens haben sie einen noch tieferen Bestand und Wert. Ich denke, das braucht unsere Welt dringend: Menschen, die einander Mut machen, Hoffnung vermitteln, Gemeinschaft stiften. Nach dem Motto des Segensliedes aus unserem Gesangbuch: Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen, sondern überall uns zu dir bekennen (auch beim Staubwedeln…). Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen. Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.

 

Wie stellen Sie sich Ihre Kirchengemeinde in sieben Jahren vor?

Seit zehn Jahren sind wir Im Oberen Wiehltal aus zwei Gemeinden fusioniert. Aktuell arbeiten wir an einer Dreier-Kooperation. Ich wünsche für uns alle, dass es auch mit möglicherweise weniger werdenden Gemeindegliedern sieben fette Jahre werden, in denen wir konzentriert zueinander finden und eine gesegnete Gemeinschaft werden – einerseits zur gegenseitigen Bereicherung, aber auch mit einladender Strahlkraft nach außen.

 

www.ekagger.de | jth | Text: Beate Ising | Fotos: Kirchengemeinde Im Oberen Wiehltal; Lothar Jacob; Luisa Witte

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Beate Ising ist die Vorsitzende der Oberbergischen Posaunenvereinigung

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"Sieben fette Jahre" wünscht sich Beate Ising, Vorsitzende des Presbyteriums, für ihre Kirchengemeinde Im Oberen Wiehltal, hier bei der Einführung von Pfarrer Dietmar Mauer. Die Kirche in Odenspiel und die Esche davor stehen fest und stark. Foto: Matthias Pohl

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Beate Ising verbringt gerne Zeit auf der Nordseeinsel Borkum. Wo sind Sie glücklich?