„Ping an – Friede sei mit uns allen“ - Diese Worte zogen sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen in der Derschlager Emmauskirche. „Ping an“ ist taiwanesisch, die Frauen des Inselstaates Taiwan haben in diesem Jahr den Gottesdienst „Glaube bewegt“ vorbereitet. Mit ihrem Mut, ihrem Glauben und ihren Nöten standen sie im Mittelpunkt dieses Weltgebetstages, den es als ökumenische Bewegung seit 1975 gibt.
Die neue Gemeindereferentin der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag, Evelyn Doelfs, gestaltete den Gottesdienst gemeinsam mit dem Vorbereitungsteam. In den Impulsen, Liedern und Texten aus Taiwan wurde die Überzeugung deutlich, dass sich die Welt gemeinschaftlich zum Positiven verändern lässt.
Mit einer ähnlichen Haltung, dem Wunsch, die Welt besser zu machen, saß am 6. März 1988 eine Gruppe von Besucherinnen im Gottesdienst zum Weltgebetstag, der damals von Frauen in Brasilien vorbereitet worden war und das Schicksal der Kaffeebäuerinnen thematisierte. Der Gedanke, etwas für diese Frauen zu tun, war die Initialzündung. Sie führte schon ein halbes Jahr später zur Gründung des Derschlager Weltladens und 2003 zur Eröffnung eines zweiten Weltladens in Gummersbach. Nun konnte das 35-jährige Bestehen gefeiert werden.
60 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen in Gummersbach und Derschlag
Michael Kalisch, Pfarrer der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag, gratulierte Hanne Gutermuth, Vorsitzende des Trägervereins „Ökumenische Initiative Derschlag“ sowie Ingrid Dreher, eine der Gründerinnen und Sprecherin der Steuerungsgruppe Fair Trade Stadt in Gummersbach. Kalisch: „Es ist ein Segen, dass Sie sich damals von den Schicksalen der brasilianischen Kaffeebäuerinnen dazu haben bewegen lassen, aktiv zu werden und es bis heute sind.“
Ingrid Dreher verriet indes ihren Geburtstagswunsch: „Möglichst viele Menschen, die bei uns einkaufen, damit wir unseren Produzentinnen und Produzenten durch eine faire Bezahlung ihrer Arbeit bestmöglich helfen können.“
"Wir laden alle zur ehrenamtlichen Mitarbeit ein"
Wie Hanne Gutermuth beim anschließenden Beisammensein berichtete, arbeiten heute rund 60 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen daran, den Fairen Handel im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Denn fair gehandelte Produkte beschränken sich schon längst nicht mehr auf Kaffee. In den Läden an der Kölner Straße in Derschlag und seit 2017 an der Alten Rathausstraße in Gummersbach finden Kundinnen und Kunden Kleidung, Grußkarten, Schmuck, eine große Bandbreite an Lebensmitteln, Dekorationen und sogar Möbel.
Hanne Gutermuth sagt: „Wir laden alle zur ehrenamtlichen Mitarbeit ein. Das ist ein Engagement, das sich lohnt und Wirkung zeigt.“
www.ekagger.de | jth | Text und Foto: Katja Pohl