Bereits zum vierten Mal trat Martyn Joseph in Oberberg auf. Henning Strunk ist Fan seit 30 Jahren und hat ihn vor zehn Jahren zum ersten Mal in die Schnellenbacher Kirche der Kirchengemeinde Ründeroth eingeladen. Das Konzert ist sein einziges in Deutschland. Der Waliser aus Cardiff gibt danach noch einige Konzert in Belgien und den Niederlanden, bevor er zu einer Tournee in den USA und in Kanada aufbricht.
Durch Corona und Brexit musste das Konzert mehrfach verschoben werden – aktuell beschäftigt zudem alle der Krieg in der Ukraine. Aber Pfarrer Henning Strunk betonte, dass Kultur und Musik gerade jetzt sein dürfen, weil sie Trost spenden.
Sänger und Songwriter Martyn Joseph beschwerte den Gästen eine intensives Konzerterlebnis, das ein wenig Normalität fühlen ließ – auch unter 2G+ -Bedingungen. Und wer den 61-Jährigen allein mit seiner Gitarre auf der Bühne erlebt, kann sich der großen Leidenschaft des Sängers, seinen tief gehenden Songs und der Nähe zu seinen Fans nur schwer entziehen. "Wenn alle Konzerte in Belgien nur halb so gut werden wie das hier, bin ich dankbar."
Kraftvoll und melancholisch sind seine Stücke. Die Musik von Martyn Joseph hat ihre Wurzeln in der amerikanischen Songwriter-Tradition sowie in der keltischen Folkmusik, die in seiner walisischen Heimat noch lebendig ist.
Spirituelle Themen wie Tod, Verlust und Sehnsucht
Seine Folksongs sind geprägt von spirituellen Themen und von sozialem Engagement. Martyn Joseph ist den größten Teil seines Lebens als Musiker auf Tour und sagt oft zu seinem Publikum: „Ihr kommt immer wieder und ich auch.“ Auch in Schnellenbach traf er auf viele Wiederholungsgäste.
In den 1990er Jahren war er mit Künstlern wie Art Garfunkel und Celine Dion auf Tournee. Sein Christsein ist bei ihm seit Jahren eng verknüpft mit sozialem Engagement, was sich immer wieder in seinen Texten spiegelt. Seit Jahr 2014 initiiert er weltweite Hilfsaktionen. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er „Let yourself trust“, eine non-profit-Organisation, mit der die unterschiedlichsten Projekte gefördert werden, wie das Alrowwad Children’s Theater in Betlehem/Palestina oder „Cheka Sana“ in Tansania und Uganda, wo Kinder, die auf der Straße leben, unterstützt werden.
Auf facebook - ev. Kirchengemeinde Ründeroth - gibt es ein kurzes Video von dem Konzert.
www.ekagger.de | jth | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/V. Marzinski
