WDR-PODCAST Gummersbach – Glaube, Hoffnung, Liebe. Zum Reinhören. Am 4.7. in der Halle 32

| Kirchenkreis

In der Gummersbacher Halle 32 werden Autorin Merle Hilbk und ihre Kollegen von WDR 5 das vierteilige Radio-Feature am Donnerstag, 4. Juli 2024, 19 Uhr präsentieren.

Die Autorin Merle Hilbk hat im Oberbergischen Kreis und im Kirchenkreis An der Agger viele Gespräche geführt. Ihr Ziel: die Entwicklung der Kreisstadt Gummersbach von einer Landgemeinde zu einem Industriestandort zu beschreiben. Sie hat unter anderen mit Pfarrer Uwe Selbach gesprochen, mit Ulrich von Trotha, langjähriger Presbyter der Kirchengemeinde Gummersbach und Kreissynodaler, und mit Diakon Arno Molter, Leiter der TelefonSeelsorge Oberberg.

AUDIO: Trailer und alle vier Folgen Höhenlage, Neue Heimat, Die verbotene Stadt, Im Wald

Für die Hintergrundrecherchen hat sie mit Dunja Kutzschbach gesprochen, Leiter der Beratungsstelle "Haus für Alle", mit Pfarrer Markus Aust und anderen Akteuren der evangelischen Kirche. Herausgekommen ist ein vielschichtiges Porträt der Stadt mit ihren Menschen.

Arno Molter ist noch heute begeistert von den Interviews: "Frau Hilbk hat die richtigen Fragen gestellt und sehr aufmerksam zugehört."
 

Merle Hilbk selbst schreibt auf www.wdr.de

Eine Stadt ist wie ein Körper, dessen Organe und Nervenzellen in einem eingespielten Rhythmus arbeiten. Doch was ist, wenn dieser Organismus gestört wird? Was passiert mit einer Stadt, die sich von der Landgemeinde in ein Industriezentrum verwandelt – und dann den Blaumann wieder abstreifen soll, um zu einem Ort der Aktentaschenträger zu werden?

„Gummersbach“ das klingt nach Landidylle und wird in NRW nur mit einer Sache assoziiert: Handball. Doch in Gummersbach wurden Stahlkessel gebaut, hoch wie der Kölner Dom, die Kraftwerke in der ganzen Welt antreiben. Die Firma Steinmüller war Weltmarktführer in diesem Segment, ein traditionsreiches Familienunternehmen, das ein Drittel der Innenstadtfläche einnahm und der Stadt einen bürgerlichen Wohlstand bescherte. Dann war Schluss: Steinmüller wurde nach einer feindlichen Übernahme geschlossen, das Werksgeländen in ein Dienstleistungszentrum verwandelt.

Doch die Kreisstadt hat sich schon öfter neu erfunden. Und immer wieder Neues integriert – so wie die Russlanddeutschen, die nach dem Zerfall der Sowjetunion zu Tausenden nach Gummersbach kamen, dort ihre Freikirchen gründeten und eine neue Frömmigkeit in die Stadt brachten.

Bei allen Umbrüchen haben sich die Gummersbacher ihre Zuversicht erhalten.
Und sie werden sie brauchen angesichts der neuen Herausforderungen:
der Wald, der die Stadt seit Generationen umgibt, ist dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen.

Gummersbach – Höhenlage (1/4)

Auf den Hügeln, mit Blick über die Innenstadt, hat sich das Bürgertum seine Villen gebaut. Zu seinem Habitus gehören Verantwortungsgefühl und ein protestantischer Leistungsethos. Doch die Welt der Leinengardinen, Stockrosen und des feinen Teegebäcks ist porös geworden.

Gummersbach – Neue Heimat (2/4)

In der Trabantenstadt auf dem Bernberg gründeten Russlanddeutsche ihre ersten freikirchlichen Gemeinden. Während den einheimischen Amtskirchen die Mitglieder weglaufen, wachsen die Freikirchen rasant und helfen anderen Flüchtlingen bei der Integration.

Gummersbach – Die verbotene Stadt (3/4)

Mitten in der Innenstadt lag das Werksgelände der Firma, deren Name zum Synonym für den Auf- und den Abstieg Gummersbachs wurde. Mit dem Kesselbauer Steinmüller kam der bürgerliche Wohlstand – und die Gastarbeiter in die Stadt. Heute steht auf dem Industriegelände eine Konzerthalle und eine Sportarena für den VFL.

Gummersbach – Im Wald (4/4)

Mit voller Wucht trifft der Klimawandel das Bergische Land und verändert das Gesicht der Stadt stärker als das Ende der alten Industrie. Der Nadelwald, gepflanzt und gehegt von Generationen, wird vom Borkenkäfer vernichtet. Zurück bleibt eine Mondlandschaft, um deren Zukunft gerungen wird.

www.ekagger.de | jth | Grafik: WDR 

Zurück
Die Podcast-Reihe vom Westdeutschen Rundfunk ist über wdr.de abrufbar.