Als „einen Abend voller Freude“ bezeichnete einer der Besucher das Konzert des Oberberg Gospel Choir im Wiedenester Martin-Luther-Haus. Unter dem Motto „Joined in Passion – In Leidenschaft vereint“ hatten die rund 30 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Musiker und Komponist Helmut Jost zu einem Gospelkonzert eingeladen, das die Passion Christi in den Mittelpunkt stellte. Roland Armbröster, Gemeindereferent der Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag, las dazu Texte der evangelischen Theologin Christina Brudereck, des Pfarrers und Musikers Clemens Bittlinger sowie aus eigener Feder.
Kraftvoller Gesang wechselte sich ab mit Balladen und einfühlsam vorgetragenen Texten. Der Chor erzählte in seinen Liedern von der Leidenschaft des Glaubens, vom Getragensein durch Gott, aber auch von der Sehnsucht nach der Nähe Gottes. Helmut Jost als Pianist und Solist setzte mit seiner kantig-rauen Stimme Kontrastpunkte in den samtweichen Gesang des Chores, der sich in den leisen Passagen genauso rund anhörte, wie in den volltönend-kraftvollen.
Gospelmusik hat das Leid der Welt im Blick, verschleiert es nicht. Eine Welt die sich gerade anfühle wie ein „immerwährender Karfreitag“, sagte Roland Armbröster. Aber Gospel sei ist auch dazu da, Hoffnung und Optimismus zu transportieren. Er solle gute Nachrichten verkünden. Und so erlebten die Konzertbesuchenden im voll besetzten Saal, wie fröhlich es machen kann, wenn ein Chor im Stück „Love is the greatest“ davon singt, dass die Liebe Gottes bleiben wird - bis zum Ende aller Zeiten.
To God be the Glory - Ehre sei Gott
Roland Armbrösters Texte erinnerten an Martin Luther Kings Vision von weltweitem Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen, egal welcher Herkunft, welcher Religion, welcher Hautfarbe. Er sprach davon, dass gerade in der Passionszeit, in der Vorbereitung auf Ostern, Trauer und Jubel untrennbar zusammengehören. Der Chor hatte zuvor einfühlsam „O Haupt voll Blut und Wunden“ interpretiert.
Arnbröster plädierte außerdem dafür, „genau jetzt aufzustehen“ für den Erhalt der Würde aller Menschen. „Wir brauchen Empathie und Vertrauen in die Liebe“, gab der Gemeindereferent den Gästen zum Ende des Abends mit auf den Weg. Die Mitglieder des Oberberg Gospel Choir sangen noch eine Zugabe zur Ehre Gottes: „To God be the Glory“.
Ein Applaus für Simon Schulz an der Technik
Eine Besonderheit des Konzerts war auch der junge Techniker Simon Schulz, der dafür sorgte, dass die Lautstärke perfekt war, die Mikros an passender Stelle an- und ausgeschaltet wurden. Roland Armbröster hatte zwar vorab noch den Soundcheck gemacht, doch den Rest des Abends saß Simon Schulz an der Technik. Der junge Mann feierte im vorigen Jahr Konfirmation und ist musikbegeistert. Er nimmt Gesangsunterricht bei Eberhard Rink in Bergneustadt, spielt Gitarre und bringt sich gerade selbst das Schlagzeugspielen bei. Roland Ambröster verriet: „Simon war schon bei einem Jugendgottesdienst verantwortlich für die Technik und auch bei unserem Konzert hat er das wirklich toll gemacht.“ Die Musik in Wiedenest hat Zukunft.
Musik zum Zuhören und zum Mitsingen
Der Chor probt zweimal im Monat, dienstags von 19.30 bis 21.30 Uhr im Martin-Luther-Haus Wiedenest.
Kontakt: Roland Armbröster, 02261 / 9 69 97 30, ogc@~@ekwd.de
www.ekagger.de | jth | Text und Fotos: Katja Pohl