Unter dem Motto „Mercy is falling“ gab es am Samstag auf dem Kirchplatz der Ev. Kirche Waldbröl Abendklänge und kühle Getränke bei „Himmel & Blech“ und am Sonntag hieß es zu Musik und Miteinander im Gemeindehaus Thierseifen „Klang & Glaube“. Das Lied „Mercy is falling“ – Gnade fällt vom Himmel - von David Ruis gehörte natürlich auch zum abwechslungsreichen Programm der Bläserinnen und Bläser. Das Lied beschreibt die Barmherzigkeit Gottes als eine göttliche Gabe, die wie süßer Regen herabfällt.
Waldbröls Pfarrer Sándor Károly Molnár baute den Regen, der am Sonntagvormittag fiel, in den ersten Teil seiner Predigt ein. Seit er ins Oberbergische gekommen sei wisse er, was stabil bleibe: Man weiß nie, ob es trocken bleibt oder nicht. Aber den Regen solle man als Segen sehen. So heiße es beim Propheten Hosea, „er kommt über uns wie der Regen, wie Spätregen, der das Land feuchtet.“ Der Prophet spreche nicht allein über das Problem, sondern auch über den Ausweg. Gnade sei wie Regen, der das Land befeuchte. Und so müsse Kirche neu gedacht und neu erzählt werden. Nachwuchsprobleme gäbe es überall, wo das Tun nicht mit Geld entlohnt werde - wie in den Posaunenchören und Feuerwehren.
Auch Regionalposaunenwart Eike Klein vom Posaunenwerk Rheinland, der die OPV dirigierte, äußerte sich im Gottesdienst-Interview mit Poco-Brass-Dirigent Tim Marrenbach zu den Nachwuchsproblemen. Was einen starken Posaunenchor und dessen Gemeinschaft ausmache, sei, wie die Menschen miteinander umgehen. Gerade die Mischung Jung und Alt mache viel aus. „Junge Generationen haben neue Ideen, ältere mehr Erfahrung“, was durch Kommunikation zusammengeführt werden müsse. „Einen guten Mittelweg finden, dann kommt man zu einem guten Ergebnis“, so Klein. Mit der Musik könnten Posaunenchöre alle Menschen erreichen und „ein starker Posaunenchor ist vor allem Gemeinschaft“.
Das Motto „Mercy is falling“ sei ein starkes Bild fand Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber und fügte hinzu, Musik sei Brücke, Glaube als Kraftquelle und Gemeinschaft als Geschenk zu sehen. Sie lobte die musikalische Leidenschaft, die Verbindung und Freude schaffe, und das für einen guten Zweck, denn die Einnahmen vom Samstagabend gingen an die Tafel Oberberg Süd.
An beiden Tagen hatten die Oberbergische Posaunenvereinigung (OPV) und der Posaunenchor Poco Brass mit rund 50 Bläserinnen und Bläsern nach einem kurzen Workshop mit Eike Klein ihr Können gezeigt. Am Samstagabend war der Kirchenvorplatz in Waldbröl gut besucht. Unter den Gästen waren auch Superintendent Michael Braun und viele Mitarbeitende der Kirchengemeinde Waldbröl, darunter Pfarrer Thomas Seibel und der ehemalige Pfarrer Jochen Gran. Pfarrer Sándor Molnár hielt die Andacht.
Zum Repertoire der Posaunenchöre des OPV zählen neben der Kirchenmusik auch Volkslieder, bekannte Melodien aus Musicals oder von Popgruppen. Und so war das Programm der Vorträge auch bei den Posaunentagen wie immer sehr abwechslungsreich. Am Sonntag angefangen mit einer Prelude von Peter C. Lutkin (1858-1931) und als Finale ein „Glorious Forever“ von Rachmaninow. Auch die 15 Jungmusiker der „New Generation“ boten besondere Stücke mit „Man in the mirror“, dem Michael-Jackson-Hit, und „Coco“ von Josh Holcomb von den „Lucky Chops“, einer Band die durch viral gegangene Auftritte in der New Yorker U-Bahn bekannt wurde. Das „American Monument – I. Statue of Liberty“ von Stefan Mey, spielte der OPV wahrhaftig monumental und fügte noch ein „Georgia on my mind“ hinzu.
Ehrungen
Durch das Programm führte Marie Neermann, Vorsitzende des „Poco Brass Posaunenchor Thierseifen“ sowie OPV-Vorsitzende Beate Ising, die auch die Ehrungen übernahm:
60 Jahre - Helmut Kranenberg, Hans Ulrich Ruland und Werner Sträßer (alle Posaunenchor Drabenderhöhe)
50 Jahre - Dr. Markus Müller (Posaunenchor Heidberg) und Stefan Rahn (Poco Brass Posaunenchor Thierseifen)
40 Jahre – Rüdiger Weck (Posaunenchor Winterborn)
25 Jahre - Thomas Klapp (Posaunenchor Odenspiel)
Termin 2026
Die nächsten Oberbergischen Posaunentage finden vom 3. bis 5. Juli 2026 im Oberen Wiehltal statt - ausgerichtet vom Posaunenchor Odenspiel.
www.ekagger.de | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/V. Marzinski