Die Kreissynode hat heute nach intensiver Beratung entschieden, auch künftig die großen diakonischen Einrichtungen zu halten: die Beratungsstelle Haus für Alle, die Notfallseelsorge, die Schuldnerberatung, die Flüchtlingsberatungsstelle , die TelefonSeelsorge, die Gehörlosenseelsorge und die Fachberatung Wohnungsnot. Das Votum für das Sparszenario mit den geringsten Einsparungen im Bereich der Diakonie bedeutet eine Umlageerhöhung für die Gemeinden von 21 auf 23,7 Prozent. In Verhandlungen war es dem Kirchenkreis An der Agger gelungen, mit Kooperationspartnern die aus Kirchensteuern gezahlten Eigenanteile in verschiedenen Bereichen anzupassen. Dies hat zu Einsparungen in Höhe von 450.000 Euro geführt, über die Verteilung der Einsparungen zwischen Kirchengemeinden und Kirchenkreis wurde diskutiert. Insgesamt waren sechs Sparszenarien diskutiert worden.
Superintendent Michael Braun, der zu Beginn der Synode ein Geburtstagsständchen im Kanon bekommen hatte, freute sich über den Beschluss: „Sie als Synode haben eine klares Signal für die diakonische Arbeit gesetzt. Die diakonische Arbeit ist insgesamt ein bedeutender Teil unserer kirchlichen Identität.“ Dass sich der Kirchenkreis nach sorgfältiger Abwägung von der Kurberatung für Mutter/Vater/Kind und Pflegende und die Krankenhausseelsorge Waldbröl haben trennen müssen, sei nicht leicht gefallen. Es sei jedoch nicht möglich, alle bisherigen Angebote in gewohnter Form fortzuführen. Klaus Dripke, Mitglied des Kreissynodalvorstand, hatte die hohe Wirksamkeit der diakonischen Einrichtungen durch mehr als 1.200.000 öffentliche Zuschüsse, viele Ehrenamtliche und viele Klienten betont. Auch die Signale in die Öffentlichkeit wurden angesprochen, die man etwa mit dem Wegfall der Flüchtlingsberatungsstelle gesetzt hätte.
Die Evangelische Kirche in Deutschland steht insgesamt vor tiefgreifenden Veränderungen, und das betrifft nun auch den Evangelischen Kirchenkreis An der Agger. Sinkende Mitgliederzahlen und damit einhergehende geringere finanzielle Mittel zwingen den Kirchenkreis und seine 21 Gemeinden dazu, die Strukturen zu überprüfen und die Arbeit neu auszurichten. Der aktuelle Fehlbetrag von 860.000 Euro wird voraussichtlich bis zum Jahr 2028 auf 1.090.000 Euro steigen. Gründe für diese Entwicklung sind der Rückgang der Kirchensteuer um 7 Prozent im Jahr 2023, die Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen um 5 Prozent ab 2026 sowie die inflationsbedingten Kostensteigerungen vor allem im Bereich Personal.
Der Kreissynodalvorstand und der Diakonierat als Fachausschuss der Synode sowie die Verwaltung hatten Einsparungen in der Verwaltung und in den Fachbereichen in Höhe von 500.000 Euro vorgeschlagen, die angenommen wurden. Dazu kamen sechs Sparszenarien im Bereich der Diakonie und Seelsorge.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kreiskantorin Annemarie Sirrenberg (Gesang), Pfarrer Andreas Scheuermann (Gitarre), frisch gewählter Pfarrer in Nümbrecht, und Mariella Barf-Ohlig (Gesang).