Wenn der Altarraum der evangelischen Kirche in geheimnisvollem Rot erstrahlt, alle Stühle besetzt und kein Stehplatz mehr zu bekommen ist – dann ist „Gospel-Time“ in Gummersbach.
Unter der musikalischen Leitung von Kantorin Annette Giebeler, dem Dirigat von Stefanie Erdenberger und mit der Moderation durch Derya Moog und Denise Peyser-Frenzel hatte der Gospelchor auch in diesem Jahr eine tolle Mischung von melancholischen, schwungvollen, hoffnungsvollen und überraschenden Songs einstudiert.
A-capella Stücke wie das mollige „Carol of the bells“ oder „We pray“ zeigten die musikalische Präsenz des Gospelchors, die sich auch bei „Bohemian Rhapsody“ von Queen auf die Zuschauer übertrug. Die mitreißende Art und Weise des Gesangs, die präzisen Einsätze, die ansteckende Fröhlichkeit aller Sängerinnen und Sänger wurden bei jedem neuen Song deutlich.
Wunderbar getragen wurden die Stücke von der eingespielten Band Maik und Nico Rittinghaus (Bass und Drums), Marc Spies (E-Guitar), Stefan Aschenbrenner (Sax und Querflöte) und Annette Giebeler (Keyboard). Unterstützt wurde die Band durch Katja Stemmler (Flöte).
Donnerhall im Kirchenraum
Und dann fing es an zu regnen: Wer die Augen geschlossen hatte, hörte die Tropfen, stärker werdend, das leise Grummeln des näherkommenden Donners, und dann gab es Blitz und lauten Donnerhall im Kirchenraum! Bodypercussion und Lightshow erzeugten eine phantastische Illusion, und der Gospel war in dem Lied „Africa“ von Toto angekommen.
Ein Lob an die Technik, die bei jedem Song die passende Stimmung erzeugte und auch die Solistinnen und Solisten hervorragend präsentierte. Tolle Stimmen, die sich zu wunderbarer Harmonie zusammenfügten und die Songs unter die Haut gehen ließen.
Ein emotionaler Höhepunkt war die Aufführung des Stückes „Carol of the Christmas Bells“, einem ukrainischen Weihnachtssong. Es war still, das Licht stimmungsvoll und dann kam der Ton eines Dudelsacks, mit dem Helga Radigk durch den Mittelgang zum Gospelchor ging.
Viele Gummersbacher, allen voran die eingefleischten Gospelfans, waren sich mit dem Doppelquartett einig: „That's Christmas to me“ - das ist Weihnachten für mich!
wwwe.ekagger.de | Text: Ute Faulenbach | Fotos: David Hahne