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DIAKONIE Pfarrerin Gabriele Bach freut sich auf ihren "Ruheweg"

  • Diakonie, Kirchenkreis

Krankenhausseelsorgerin Gabriele Bach wurde am Sonntag im Gottesdienst entpflichtet

Sie war Gemeindepfarrerin in Kürten-Delling, Auslandspfarrerin in Südafrika, Schulpfarrerin am Gummersbacher Lindengymnasium, Krankenhausseelsorgerin am Klinikum Oberberg und seit 2016 mit einem Stellenanteil auch Gemeindepfarrerin der Kirchengemeinde Ründeroth. 

Bei all ihren beruflichen Stationen auf ihrer "fast 40jährigen beruflichen Wanderung" habe es immer wieder auch Wüstenerfahrungen und Grenzerfahrungen voller Zweifel an sich selbst und an Gott gegeben  - gerade auch im Krankenhaus bei der seelsorglichen Begleitung schwerstkranker Menschen. "Diese Zeiten bleiben uns nicht erspart", bekannte Gabriele Bach in ihrem Verabschiedungsgottesdienst. "Aber: Gott geht mit." Diese Erfahrung habe sie dann doch immer wieder machen dürfen. Sie zitierte Bonhoeffer: "Keinen Weg lässt Gott uns gehen, den er nicht mitgegangen ist." 

Der Predigttext war 5. Mose 2,7: "Gott hat dein Wandern durch diese große Wüste auf sein Herz genommen." Sie ist gewiss: "Gott nimmt unser Wandern auf sein Herz, in dem er mit uns mitgeht - als seelsorglicher Gott." 

Die Kirche selbst sei immer auf einer Wanderung. "Wir sind als Kirche unterwegs." Die biblischen Geschichten handelten vielfach vom Unterwegssein durch wüste Gebiete mit vielen Durststrecken. Immer wieder habe sie dabei Gottes Hilfe erfahren und die Hilfe von Kolleginnen und Kollegen, sei es in der Gemeinde, in der Schule oder im ökumenischen Krankenhausteam. "Die Wüste ist nicht nur ein Ort der Entbehrung, sondern auch ein Ort der Gottesbegegnung."  

Gabriele Bach sei vor Abenteuern nicht zurückgeschreckt, bescheinigte ihr auch Superintendent Michael Braun, der die Entpflichtung übernahm. Gabi Bach habe sich auch der Aufgabe gestellt, für eine gute Nachfolge zu sorgen. So könne schon am 1. Februar Pfarrerin Birgit Iversen-Hellkamp aus Koblenz die evangelische Krankenhausseelsorge in Gummersbach übernehmen. 

Musikalisch wurde der Gottesdienst von Kirchenmusiker Achim Becker gestaltet, dem Kirchenchor Joyful Singers ("Wir schenken Dir ein Lied") und ihrer Familie und Freunden an Querflöte, Klavier, Trompete und Cachon. Zu den Gemeindeliedern gehörte das Lied "Durch die Welt ergeht ein Wort" mit der Melodie der israelischen Nationalhymne. 

Sie möge es, wenn die Gemeinde kräftig und auswendig mitbete, hatte Gabriele Bach in ihrer Predigt beim Eröffnungsgottesdienst der letzten Kreissynode gesagt. Die Freude war ihr in ihrem Verabschiedungsgottesdienst anzusehen, als sie mit geschlossenen Augen gemeinsam mit der großen Gottesdienstgemeinde den 23. Psalm betete und das Glaubensbekenntnis sprach.  

Zum Gemeindehaus ging es aus der Kirche einmal über die Agger, und die meisten Gottesdienstbesucherinnen und --besucher gingen mit. Im Gemeindehaus mit Blick auf die Agger gab es noch anerkennende und persönliche Grußworte von Magnus Kriesten, Geschäftsführer des Klinikums Oberberg, Pfarrer Dr. Ulrich Lüders, Leiter des Konvents der Krankenhausseelsorger in der Evangelischen Kirche im Rheinland, Serena Zempel, Leiterin der Grünen Damen und Herren am Klinikum Oberberg in Gummersbach, und Pfarrer Henning Strunk. Er sagte im Namen des Presbyteriums und der Kirchengemeinde Ründeroth über seine Teilzeitkollegin: "Wir sind sehr dankbar für die sechs Jahre, die uns mit einem Viertel von Dir geschenkt waren." 

Das Wort "Ruhestand" mag Gabriele Bach übrigens nicht, das Wort "Unruhestand" schon gar nicht. Sie freue sich nun auf ihren "Ruheweg", sagte sie lachend.

www.ekagger.de | jth | Text: Judith Thies | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/Vera Marzinski 

  

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Gabriele Bach (re.) wurde in der evangelischen Kirche am Ründerother Markt von Superintendent Michael Braun offiziell von ihren Diensten entpflichtet

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Gabriele Bach wandert gerne und freut sich auf ihren "Ruheweg" - von Ruhestand möchte sie nichts wissen.

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Die Kirche in Ründeroth war vollbesetzt mit der Gemeinde, Familie, Freunden und teils weitgereisten Weggefährten

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Ein schönes Sinnbild: Pfarrerin Gabriele Bach mit zwei Enkelkindern, die sich im Gottesdienst neben sie setzten. Jetzt ist mehr Zeit für die Familie

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Superintendent Pfarrer Michael Braun überreicht neben einem Fliesenhammer ("Wir haben gelernt, Du magst Mosaike") auch den Roman "Echtzeitalter" von Tonio Schachinger zum Wandern in der digitalen Welt