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DRESPE Tag der gewaltfreien Erziehung: "Unsere Kinder sind unschlagbar"

  • Kirchenkreis

Der Reichshofer Bürgermeister Rüdiger Gennies und Eltern informierten sich über Kinderrechte, Kinderschutz und das Schulanfänger-Projekt "Mut tut gut" beim Info-Nachmittag in der evangelischen Kindertagesstätte und Familienzentrum "Unterm Schirm"

Ein kleines Quiz gab es zum Auftakt des Nachmittags in Drespe. „In welchem Jahr wurde die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (UNO)  verabschiedet? a. 1949; b. 1989; c. 1998.“ Zweite Frage: „Seit wann gilt die UN-Kinderrechtskonvention vorbehaltlos für alle in Deutschland lebenden Kinder? a.1992; b. 2000; c.2010.“

Zum „Tag der gewaltfreien Erziehung“ hat der Evangelische Kindergarten und Familienzentrum „Unterm Schirm“ einen Infonachmittag mit  dem Thema „Kinderschutz, Kinderrechte und Prävention“ veranstaltet. 

Die Stars unter den Gästen waren die sieben Jungen aus dem letzten Kindergartenjahr, die sich trauten, vor den Gästen zu singen nach einem Text, den Kita-Leiterin Kerstin Rettke selbst geschrieben hat: „Ich bin ein Unikat!“ Die Jungs halfen auch mit, das Vorschulprogramm „Mut tut gut“ zu erklären, in dem es um Selbstbewusstsein geht, um das Beschreiben von Gefühlen und ums Nein-Sagen - Nein  zu Gewalt, zu dummen Mutproben, zu Mobbing, zu Übergriffen wie ungewolltes „Jacken-Tauschen“, zu komischen Berührungen, die nicht gut tun, und schlechten Geheimnissen, etwa, wenn man geschlagen wurde.

Die Erzieherinnen Elke Bergerhoff und Barbara Köster hatten zwei Wochen lang das Programm „Mut tut gut“ in fünf Modulen mit den Kindern absolviert.  Ziel ist es, das Selbstbewusstsein zu stärken. Unterstützt wurden sie durch den Reichshofer Bezirkspolizisten Roger Fischer, der bei seinem Besuch in der Kita über Respekt sprach: „Ich grüße Euch, dann grüßt Ihr mich auch. Respekt ist wichtig, egal, wie man aussieht.“  Respekt, das heiße ausreden lassen, zuhören, miteinander reden, nicht beschimpfen, Normen und Werte entwickeln. Wichtig bei Übergriffen: „Wenn keiner hilft, können auch Kinder bei der Polizei anrufen unter der 112.“

„Kinderschutz und Kinderrechte sind mein Herzensthema“

„Es ist unsere Verantwortung, ob die Kinder warmherzig, offen und vertrauensvoll auf andere Menschen zugehen können“, sagte Kita-Leiterin Kerstin Rettke.  Sie hat selbst in der Jugend- und Sozialhilfe gearbeitet. „Kinderschutz und Kinderrechte sind mein Herzensthema. Die Kinder lernen bei uns: Du hast ein Recht darauf, dass die Leute freundlich zu dir sind, und du hast etwas zu sagen. Du bist wichtig. Kinder, die sich geliebt fühlen, halten auch mal eine Ungerechtigkeit aus.“

„Mein Kind ist unschlagbar“ lautete das Motto der Kampagne, die anlässlich des „Tags der gewaltfreien Erziehung“ ins Leben gerufen wurde. Das Kreisjugendamt hatte dazu aufgerufen, in Kindertagesstätten Aktionen ganz unterschiedlicher Art zu organisieren. Der Reichshofer Bürgermeister Rüdiger Gennies lobte das Engagement der Einrichtung in Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe. Begleitet wurde die Veranstaltung von Nadine Zournatzidis (Jugendamt des Oberbergischen Kreises), Dennis Bolzano (Verein Lebensfarben für Kinder psychisch erkrankter Eltern), Martha Torkler als Trägervertreterin der Evangelischen Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe, und Nina Kramer, Fachberaterin für Kindertagesstätten des Kirchenkreises An der Agger. Sie sagt: „ Es ist gut, dass Kinder stark werden, es ist gut, wenn sie für sich selbst eintreten können. Kinder müssen von der Gesellschaft gesehen werden.“

Das Programm „Mut tut gut“ in den Kindertagesstätten ist ein guter Start und wird an Grundschulen und weiterführenden Schulen durch externe Trainer vertieft. Nach der Coronazeit finden die Kurse wieder statt. Auch die Kreisvolkshochschule bieten die Kurse an, Eltern können sich ebenfalls schulen lassen.

Kerstin Rettke: „Als evangelische Einrichtung ist uns die christliche Haltung der Nächstenliebe und Barmherzigkeit wichtig. Das versuchen wir, den Kindern zu vermitteln – und auch uns selbst. Denn die Bibel erzählt, dass wir Erwachsene bei Gott wie die Kinder sein können. So wunderbar und offen.“

Zurück zum Anfangsquiz: Die UN-Kinderrechtskonvention wurde 1989 verabschiedet. Sie gilt seit 2010 für alle in Deutschland lebenden Kinder – vorbehaltlos. 

www.ekagger.de | Text: Judith Thies | Fotos: Kirchenkreis An der Agger / J. Thies

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Auf dem Balkon der Kindertagesstätte und Familienzentrum "Unter Schirm": Kerstin Rettke (5. v. li.), Bürgermeister Rüdiger Gennies (6.v.li.) und Gäste würdigten das Engagement des Kita-Teams

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Die Vorschul-Jungs sangen: "Ich bin ein Unikat." Ein Tipp an die Väter gab es an dem Nachmittag: "Sprecht mit Euren Söhnen und Töchtern über Eure Gefühle. Seid ein Vorbild."

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Einladend: Banner am Zaun der Kita "Unterm Schirm" mit leichten Luftballons und roten Herzen