Eine Meldung dieser Tage in die Medien gebracht durch die Deutsche Industrie- und Handelskammer: Sie beklagt den Bildungszustand deutscher Schulabgänger. Auf der anderen Seite wird diskutiert, wie dem LehrerInnen-Mangel begegnet werden kann. Eine Forderung aus dieser Diskussion: die inhaltliche Ausmistung in den Bildungsplänen.
Unsere Erfahrung als Religionsunterrichtende ist: Die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler an den Unterricht sind, dass der Inhalt etwas mit ihrem Leben und ihrer Lebenssituation zu tun haben möge. Aus meiner Sicht stellt sich die Frage nach den Anknüpfungspunkten des Lerninhalts zu den Lebensituationen der Schülerinnen und Schüler auch jenseits wirtschaftlicher Interessen.
Aus evangelischer Sicht war und ist es eine große Errungenschaft der Reformation und ein Pfund für unseren Lebensstandard in Deutschland bis heute, Menschen gut auszubilden, jenseits der Interessen der Lobbyisten. Befähigt zu sein denjenigen zu entlarven, der sie verführen, manipulieren will.
Wimmelbild: Begeben Sie sich auf die Suche
Wimmelbilder eignen sich sehr gut, um Neues zu entdecken und miteinander ins Gespräch zu kommen, gerade in heterogenen Gruppen. Heterogen bezüglich der globalen Herkunft, der kulturellen Prägungen und religiösen Sozialisationen, ganz zu schweigen der zugeordneten Milieus.
Begeben Sie sich auf die Suche und ins Gespräch, was Sie Religiöses oder Göttliches entdecken in dem Wimmelbild, das dem Religionsbuch von "Gott und Göttliches" (von Andreas Gloy, Thorsten Knauth und Halima Krausen) aus dem Kösel Verlag entnommen ist.
Die sich ergebenden Gespräche zeigen durchaus die Religiosität der Gesprächspartner, manchmal auch der „Konfessionalität“ jenseits der Zugehörigkeit zu einer Institution, die gesellschaftlich gesehen sich in einer schweren Krise befindet.
Welche Antworten erhalten nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern alle Menschen, auf die unausgesprochenen und ausgesprochenen Erwartungen in ihren heterogen Lebenskontexten, damit das Heute und Morgen verantwortlich gestaltet werden kann?
Ein respektvoller Dialog in und mit aller uns begegnenden Vielfalt wird uns weiter-bilden. Die Wahrnehmung der Religiosität des Anderen ermöglicht, Göttliches zu entdecken.
Die religiöse Expedition kann beginnen. Begeben Sie sich auf (religiöse) Entdeckungsreise, ohne sich selber zu verlieren.
www.ekagger.de | jth | Text: Frank Oschmann | Illustration: Brigitte Kuka, Rechteinhaber: pti der Nordkirche
