Auf der Herbstsynode 2022 ist Alexandra Pook in den Kreissynodalvorstand gewählt worden. Dort hat sie nun das Amt der zweiten stellvertretenden Skriba inne. Sie ist Nachfolgerin von Pfarrer Helmut Krüger, der im Dezember als Gemeindepfarrer und als KSV-Mitglied in den Ruhestand gewechselt ist. In der evangelischen Kirchengemeinde in Hülsenbusch arbeitet Alexandra Pook seit November 2018. Seit April 2021 ist sie Pfarrerin der fusionierten Kirchengemeinde Hülsenbusch-Kotthausen.
Nach dem Abitur studierte Pook Theologie in Münster und Bonn sowie Angewandte Kulturwissenschaften in Hildesheim. Zudem absolvierte sie eine Ausbildung zur Sängerin und Gesangspädagogin. Ihr Vikariat machte sie in Köln. Des Weiteren war sie als Gesangslehrerin und Chorleiterin tätig. Seit Januar 2019 bietet sie im Kirchenkreis das Programm "Spiritualität entdecken" an.
Über die Kirchengemeinde Hülsenbusch (Ortsteil von Gummersbach) hinaus ist sie bekannt durch Ökumeneprojekte wie den Taizéabenden und Projekten mit der Dorfgemeinschaft Hülsenbusch wie dem Kneipen-Café. Ihr ist wichtig, dass Kirche mittendrin ist.
In ihrer Predigt zu Jesaja 55, 8-12 ging Alexandra Pook auf den Schluss des zweiten Jesajabuchs. Sie nahm dabei die Perspektive des Propheten oder der Prophetin im Exil in Babylonien ein, der oder die am Eingang eines Tals auf die fruchtbare Ebene schaute. Sie denkt nach über die Verbitterten (durch die Vertreibung aus Israel), über die, die sich (zu) gut eingerichtet haben und die, die Gott zu eng denken. „Alles hat seinen Platz in Gottes Schöpfung“, sagte Alexandra Pook. Man müsse die Schönheit Gottes wahrnehmen, doch zu viele seien damals in Babylon in Bitterkeit und Traurigkeit gefangen gewesen.
"Gerade in der Krise brauchen wir Hoffnung"
„Gerade in der Zeit der Krise brauchen wir wieder Hoffnung“, betonte Alexandra Pook. "Aber Gottes Pläne und Wege sind deutlich höher als unsere und wir dürfen im Vertrauen aufbrechen und vertrauen, dass Gottes Wort fruchtbar und lebendig sein wird, wo hin immer wir ziehen." Noch heute könnten wir zum Glück lesen und hören, was damals festgehalten wurde.
"Wer schreibt, der bleibt“, das galt nicht nur bei Jesaja, betonte Superintendent Michael Braun im Hinblick auf den neuen Titel von Pfarrerin Pook: Skriba heißt Schriftführerin oder Schriftführer in der evangelischen Kirche.
In der heutigen Zeit gebe es für das Schreiben eine ganz neue Leidenschaft, sagte Braun, mehr als 100 Milliarden geschriebene Nachrichten werden jeden Tag weltweit allein beim größten Kurznachrichtendienst versandt . Nach den Skriptoren, also Schreiber des Mittelalters, oftmals von Nonnen und Mönchen ausgefüllt, wächst die Zahl der Schreibenden damit rasant. In der evangelischen Kirche hat eine Schriftführerin deutlich weniger zu tun. Aber neben der Protokollführung bei besonderen Sitzungen und Pfarrwahlen, ist eine Skriba auch Mitglied des Kreissynodalvorstandes und damit der Leitung eines Kirchenkreises.
„Mit Frau Pfarrerin Alexandra Pook hat unser Kirchenkreis zum ersten Mal eine Pfarrerin als Skriba“, sagte Superintendent Michael Braun schmunzelnd, „obwohl die Amtsbezeichnung Skriba – Schriftführerin im Lateinischen seit vielen Jahrhunderten eine weibliche Endung hat.“
Die Gottesdienstgemeinde feierte am Sonntagabend auch das Abendmahl. Nach dem Gottesdienst ging es in der Genossenschaftskneipe neben der evangelischen Kirche weiter beim AfterChurchClub. Der findet jeden zweiten Sonntag im Monat statt - diesmal als richtige Party mit vielen Gästen.
www.ekagger.de | jth | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/V. Marzinski