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Andacht zu Jubilate: Es muss ja alles gut werden

  • Kirchenkreis

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Korinther 5,17). Eine Andacht zum dritten Sonntag nach Ostern von Uwe Selbach 

Der dritte Sonntag nach Ostern trägt den schönen Namen „Jubilate“! Auch ohne Lateinkenntnisse kann man ahnen, was es heißt: „Jubelt!“, „Jauchzet!“, „Freut Euch!“

Wie gerne würden wir das! Während ich diese Andacht verfasse, steigen die Inzidenzzahlen wieder an und weitere Einschränkungen stehen bevor. Zur Zeit würde ich – wenn ich wetten würde –  nicht hoch wetten, dass es am 25. April wieder entspannter aussieht… – „Jubelt“ ??

Nun orientieren sich die Namen der Sonntage ja – Gott sei Dank! – nicht am aktuellen Geschehen, sondern an der Ordnung des Kirchenjahres. Die Sonntage nach Ostern wollen auf ihre Weise das wunderbare Ostergeschehen vertiefen, tief einprägen und in uns verwurzeln, damit die Auferstehung Jesu Christi von den Toten das unerschütterliche Fundament unseres Glaubens bleibt: „Der HERR ist auferstanden! – ER ist wahrhaftig auferstanden!“

Vor diesem Hintergrund ist es spannend, den Wochenspruch für die kommende Woche zu lesen:

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Korinther 5,17)

Das ist doch eine ganz große Sehnsucht in uns: ein Neuanfang! Noch einmal neu durchstarten können! Das Alte hinter sich lassen und neu werden! – Wann haben Sie zuletzt von sich gesagt: „Ich fühle mich wie neugeboren“? Vielleicht nach einer überstandenen Operation, nach einem geglückten Sprung in einen neuen Lebensabschnitt, nach einer Befreiung aus Todesängsten?

Ich vermute, dass es bei den meisten schon lange her ist, dass sie so einen Satz jubilierend gerufen haben: „Ich fühle mich wie neugeboren!“ Gerade in dieser Pandemie habe ich den Eindruck, dass das Gegenteil viel tiefer an uns nagt. Da fühlt man sich alt und ausgebrannt. 

Der Apostel Paulus macht die „neue Kreatur“, die „neue Schöpfung“ nicht an unseren Erfahrungen und nicht am Zustand der Welt fest (erst recht nicht an Inzidenzzahlen), da gibt es wohl nicht viel Neues unter der Sonne…

Paulus macht das „neue Sein“ an Jesus Christus fest! In IHM ist das österliche Wunder der neuen Schöpfung schon Realität!  ER ist der „Erstling“ der neuen Schöpfung (1. Korinther 15). Der auferstandene Christus wird zum Vor-Bild für das Neue, das begonnen hat! Und wer sich wie ein Kind hinein begibt in die Hand des himmlischen Vaters (siehe das Bild von Dorothea Steigerwald), der folgt darin dem sterbenden Christus, der betet: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!“

Und wer sich in diesem kindlichen Vertrauen dem Vater im Himmel anvertraut, der hat Anteil an der „neuen Schöpfung“! Der trägt wohl das Alte noch als spürbare und sichtbare Wunde an sich, aber er weiß auch um das neue Leben, in dem der Auferstandene uns vorangeht, er weiß um den neuen Himmel und die neue Erde, wohin wir unterwegs sind, er weiß um das neue Leben in Christus – schon hier und dereinst erst recht! Er weiß um die tiefe Wahrheit, die uns befreit und entspannt jubilieren lässt:

„Es muss ja alles gut werden, weil Christus auferstanden ist!“ (Sören Kierkegaard)

Das sind gute Gründe zum Danken und Loben. „Jubilate!“

Mit herzlichem Gruß,

Ihr Uwe Selbach

Ihre Fragen und Anregungen

Wir laden Sie ein zum Kontakt unter andacht.anderagger@ekir.de

www.ekagger.de | jth | Fotos: Dorothea Steigerwald, privat 

 

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Und wer sich wie ein Kind hinein begibt in die Hand des himmlischen Vaters, der folgt darin dem sterbenden Christus, der betet: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!“

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Uwe Selbach ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach, im Bezirk Bernberg.