VERABSCHIEDUNG Pfarrer Achim Schneider wurde nach über 32 Jahren entpflichtet (9.9.)

| Kirchenkreis

32 Gemeindepfarrer und 18 Jahre Mitglied im Kreissynodalvorstand: Der Kirchenkreis An der Agger hat Pfarrer Achim Schneider viel zu verdanken. 

Zum Eintritt in den Ruhestand verabschiedete die Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe ihren Pfarrer Achim Schneider mit viel Musik, einem kleinen Empfang und persönlichen Begegnungen. „Laudato si, o mi signore“ (altitalienisch „Sei gelobt, mein Herr“) sangen die Kinder im Kindergarten „Unterm Schirm“ in einem Video für ihren Pfarrer Achim Schneider – und erzählten, was sie alles so toll fanden mit und an ihm.

Fast 33 Jahre wirkte er in der Kirchengemeinde Drespe - zunächst 1992 ab Sommer wenige Monate im Vertretungsdienst, und im Dezember wurde er offiziell in die dortige Pfarrstelle eingeführt. Die Kinder der Kita lagen Achim Schneider besonders am Herzen, setzte er sich doch bereits 1993 für die Einrichtung des Kindergartens in Drespe ein. Nicht nur in der Gemeinde, die 2018 mit der Nachbarkirchengemeinde Marienhagen fusionierte, brachte er sich mit Herz und Glauben ein, sondern auch 18 Jahre als Mitglied im Kreissynodalvorstand (KSV) als stellvertretender Skriba.

Musikalisch umrahmt wurde der Entpflichtungs-Gottesdienst vom Posaunenchor und dem „Gospelchor Marienhagen-Drespe“ und nach dem Empfang von der Jugendband „A-light“. Sowohl Bürgermeister Rüdiger Gennies aus Reichshof als auch Bürgermeister Ulrich Stücker aus Wiehl waren gekommen, denn die Gemeinde befindet sich auf beiden Stadt- beziehungsweise Gemeindegebieten. Zudem konnte Stücker die Familie Schneider als Wiehler Neubürger begrüßen, denn sie ziehen nach Marienhagen. 

“Glaube überspringt Grenzen”

„Glaube überspringt Grenzen“, so Pfarrer Achim Schneider. Das verdeutlichte auch der Psalm 103, der von Gemeindemitgliedern auf Englisch, Arabisch, Französisch und Persisch vorgetragen wurde und in dem sich der Beter selbst auffordert, Gott zu loben und zu preisen. „Wisst ihr noch wie es war, als wir analog waren und in den Urlaub mit der Karte auf dem Schoß des Beifahrers losfuhren?“ – mit dem Mobilphone könne man heute genau seinen Standort bestimmen, betonte Schneider. „Doch woran orientiert man sich? Wo stehe ich?“ Um seinen Standort zu finden, könne man auf den Nutzwert, das Bauchgefühl oder Narrative zurückgreifen. Doch es gehe darum, im Glauben Jesus Christus nachzufolgen. „Bei Jesus ist jeder Mensch ein Jemand und kein Mensch ein Niemand“, betonte Schneider. Attraktiv werde die Kirche da, wo sie authentisch und nah sei und Christus nachfolge. Und das müsse man jeden Tag neu üben. 

“Eine Ära geht heute zu Ende”

An so einem Verabschiedungstag schwinge Dank und Hoffnung, Trauer und Freude mit, so Superintendent Michael Braun. „Eine Ära geht heut zu Ende. Das war eine gute Zeit, in der du so viel mit uns geteilt hast an Offenheit, Freundlichkeit und vor allem an Glauben.“ Achim Schneider habe seine Leidenschaft für den CVJM und den Sport mit in die Gemeinde gebracht und mit so unterschiedlichen Leidenschaften in der Gemeinde und im Kirchenkreis An der Agger gelebt und gewirkt. So wie beispielsweise mit der Kindertagesstättenarbeit und dem Bauwesen - bis zum Schluss habe er sich für die neuen Glocken in Marienhagen und die Nachwuchsausbildung bei den Erzieherinnen eingesetzt. 

Und auch im Ruhestand wolle er für Vertretungsdienste zur Verfügung stehen, denn er habe sich immer über diese Art der Unterstützung gefreut - und das möchte er nun zurückgeben. Dass er viel gegeben hat, konnte man auch in und nach dem Festgottesdienst spüren – viele Gemeindemitglieder und Gäste waren gekommen.

www.ekagger.de | jth | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/V. Marzinski 

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Pfarrer Achim Schneider (re.) wurde von Superintendent Michael Braun entpflichtet.
Brot und Salz für den Einzug ins neue Heim und in einen neuen Lebensabschnitt brachte Michael Braun mit, sowie ein Getränk, das es auch im Himmel gebe: guten Wein.
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