Im Jahr ihres 65-jährigen Bestehens erfährt die TelefonSeelsorge eine besondere Wertschätzung. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) gibt die Telefonnummer 0800-111-0-111 als Sonderbriefmarke heraus. In den Räumen der Diakonie Deutschland fand die Präsentation statt.
Pfarrer Frank Ertel, Vorsitzender des Leitungsgremiums der TelefonSeelsorge (gemeinsam mit dem Pastoraltheologen Michael Hillenkamp): „Wir freuen uns sehr, denn das ist ein Zeichen, dass unsere Arbeit für die Menschen von Politik und Gesellschaft wahrgenommen und anerkannt wird. Die Briefmarke ist ästhetisch gelungen – und sie beinhaltet nicht nur unsere Rufnummer, sondern auch unser Online-Angebot. Gerade damit erreichen wir in der Pandemie die in vieler Hinsicht besonders betroffenen jungen Menschen.“ So sei etwa der Anteil männlicher 15- bis 19-Jähriger an den Mail- und Chatkontakten gegenüber der Zeit vor der Pandemie um 90 Prozent gestiegen.
Olaf Scholz betont die Bedeutung der TelefonSeelsorge in Corona-Zeiten
Staatssekretär Dr. Bösinger überbrachte Grüße des Bundesfinanzministers Olaf Scholz. Auch er betonte die Bedeutung der TelefonSeelsorge in Corona-Zeiten. Für viele Menschen sei gerade jetzt die Unterstützung durch Außenstehende wichtig geworden. „Da es sich um eine 80-Cent-Marke handelt, also um das Standardbrief-Wertzeichen, ist sichergestellt, dass diese Marke mit ihrer Botschaft wirklich sehr breit wahrgenommen wird."
Die Sonderbriefmarke „TelefonSeelsorge“ gestaltete die Nürnberger Grafikerin Elisabeth Hau. Für die rund 50 Sonderpostwertzeichen, die jährlich herausgegeben werden, gibt es jeweils mehrere Hundert Themenbewerbungen. Die Auswahl obliegt einem Programmbeirat, über die grafische Qualität der Umsetzung des Themas entscheidet ein Kunstbeirat. Etwa 100 Grafikerinnen und Grafiker stehen für die Umsetzung der Motive zur Verfügung, jeweils sechs bis acht von ihnen erstellen zu einem Thema Entwürfe, unter denen dann die Entscheidung fällt.
Hintergrund: TelefonSeelsorge
Mit mehr als 7.700 geschulten Ehrenamtlichen in 104 Städten oder Regionen ist die Telefonseelsorge deutschlandweit tätig. Mehr als 1 Million Gespräche wurden im letztten Jahr geführt. Um möglichst vielen Menschen den Zugang zu ermöglichen, stehen Mitarbeitende ganzjährig rund um die Uhr am Telefon zur Verfügung. Die Telefonseelsorge berät Menschen jeder Nationalität, jedes Geschlechts, jeder Konfession und jedes Alters. Sie verpflichtet sich zu weltanschaulicher Neutralität. Alle Beratungsangebote, auch die Vorort-Beratung, sind anonym und kostenfrei. Die Beratung findet am Telefon, per Mail oder Chat statt.
Mit der kostenlosen App „KrisenKompass“ bietet die Telefonseelsorge auch Hilfe zur Selbsthilfe bei depressiven Gefühlen und Suizidgedanken für Betroffene und Angehörige.
Dank der Unterstützung der Deutschen Telekom sind die Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 seit 1997 gebührenfrei.
www.ekagger.de | jth | Foto: TelefonSeelsorge/Stephan Röger