"Sprachliche Bildung und Förderung ist ein immer größer werdendes Thema in Kindergärten. Wir im Dresper Kindergarten haben uns seit vielen Jahren den Teilbereich „Sprache“ als Schwerpunkt gesetzt und erweitern unser Angebot konzeptionell immer weiter. Wir sind uns darüber bewusst, dass sprachliche Bildung im Kindergartenalter stattfindet und wir hier den Grundstein für alles Weitere legen, was dann in der Grundschule folgt.
Fehlt es hier einem Kind an Kompetenzen, ist dieses später nur noch mit sehr viel Mühe zu etablieren. Nachdem bei uns im Haus schon jährlich länger stattfindenden Bielefelder Screening, welches wir im letzten Jahr vor dem Schuleintritt mit allen Kindern durchführen, folgt prinzipiell das Förderprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“. Es soll mögliche Risiken für eine Lese- und Rechtschreibschwäche heraustellen, damit bereits im Vorfeld interveniert werden kann.
Um schon von Anfang an die sprachliche Bildung und auch Förderung gut in unserem Alltag und auch für Kinder aller Altersgruppen gut zu integrieren, haben wir vor zwei Jahren eine Logopädin für uns gewinnen können. Nun hatten wir das Glück, dass durch eine Initiative der Bildungsstiftung der Kreissparkasse Köln ein Seminar bei uns in Drespe stattfinden konnte: Sprachbildung mit Kamishibai. Vorgestellt hatte das Projekt Annalena Runge bei einem Fachtag im Frühjahr. Bereits hier entstand die Idee für diese gemeinsame Aktion.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich mit ihren Geschichten einbringen
Das ursprünglich aus Japan stammende Papiertheater Kamishibai eröffnet mit bildgestütztem Erzählen neue Zugänge zu Sprache. Diese besondere Methode hat sich vor allem in sprachkulturell heterogenen Gruppen als effektiv und wirksam erwiesen. Sie motiviert Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene dazu, sich unabhängig ihrer Sprachkenntnisse aktiv einzubringen und ermöglicht es ihnen, durch Geschichten die Vielfalt unserer Gesellschaft als Bereicherung zu erleben.
Kamishibai schafft einen ersehnten Ruhepol
Kamishibai stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert zugleich die individuelle Kreativität. Gemeinsam mit den Referenten Daniela und Holger Demmer von ARThaus e.V. aus Köln haben wir einen ganz besonderen Tag erleben dürfen. Laut Aussage von Daniela Demmer ist Kamishibai Durchatmen, Entschleunigung und Kontemplation. Es bietet mit seiner analogen und haptischen Anmutung einen Ruhepol, den viele Menschen – Groß und Klein – bewusst oder unbewusst herbeisehnen.
Das Erzählmedium macht es den Kindern möglich, sich die fokussieren und zu konzentrieren. Daran kann in der (Sprach-)Bildungsarbeit effektiv angeknüpft werden. Wir sind froh und dankbar, diese Inhalte nun auch im Dresper Kindergarten mit noch mehr theoretischem Fachwissen zur Umsetzung zu bringen. Alle Teilnehmer erhielten am Ende des Tages ein Zertifikat und zudem einen eigenen Kamishibai-Holzrahmen."
www.ekagger.de | jth | Text: Kerstin Rettke | Foto: Annalena Runge









