BÜRGERKANZEL Bernadette Reinery-Hausmann predigte in Oberbantenberg (8.9.)

| Bildung & öffentliche Verantwortung

Die Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für die Landratswahl war bei der “evangelischen Bürgerkanzel zur Kommunalwahl” zu Gast. Am Samstagnachmittag war Zeit für Andacht, Musik und Begegnung.  

Die Jahreslosung 2025 ist Thema der Andachten in der Reihe „Evangelische Bürgerkanzel zur Kommunalwahl“. Pfarrerin Anneke Ihlenfeldt begrüßte bei der zweiten Veranstaltung der kirchenkreisweiten Reihe rund 45 Besucherinnen und Besucher in der evangelischen Kirche in Oberbantenberg (Wiehl). Bernadette Reinery-Hausmann, Landratskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, hielt die Predigt in der halbstündigen Andacht. Die Politikerin ist leitet eine Pflegereinrichtung im Südkreis und ist Vorsitzende des Sozialausschusses im Oberbergischen Kreis, der auf verschiedenen Ebenen mit der Diakonie des Kirchenkreises zusammenarbeitet. 

„Prüfet alles und behaltet das Gute“ lautet die Jahreslosung. „Ein kurzer Satz – und doch auch ein Kompass für das ganze Leben“, sagte sie. Prüfen heiße verantwortungsvoll hinzuschauen, Ideen und Programm und vor allem „die Folgen unseres Handelns zu prüfen“: für Mensch, für Umwelt und Gesellschaft. 

 „Wunsch, das Miteinander zu schützen“

Das Fundament eines gelungenen Zusammenlebens sind für Bernadette Reinery-Hausmann Menschenwürde, Mitgefühl, Gerechtigkeit, Freiheit und Ehrfurcht vor dem Leben. „Als Christinnen und Christen – und als Demokratinnen und Demokraten – verbindet uns der Wunsch, das Miteinander zu schützen.“ Kirche und Politik haben für sie einen gemeinsamen Auftrag. Beide tragen Verantwortung für das Gemeinwohl. „Beide fragen: Was dient dem Leben? Was heilt – was zerstört? Was gibt Hoffnung?“ In diesem Sinne fühle sie sich als Grüne und als Christin verbunden mit dem christlichen Menschenbild. Sie wolle Politik machen, die dem Leben dient, nicht dem Ego. 

Im Gespräch nach der Andacht erzählte Bernadette Reinery-Hausmann von ihrer religiösen Sozialisation im katholischen Morsbach. Mit ihrem Großvater habe sie in der katholischen Kirche immer auf der Seite der Männer gesessen und nicht bei der Großmutter auf der anderen Seite, denn der Großvater war für die Glaubenserziehung zuständig. Über ihre Pflegereinrichtung hat sie eine Nähe auch zur evangelischen Kirche: Die Kurparkgottesdienste in Morsbach sind regelmäßig auf dem Gelände ihrer Einrichtung zu Gast. 

Die Unternehmerin warb für Demokratiestärkung, „weil der Ton in der Gesellschaft rauer wird – und wir Haltung zeigen müssen“. Vor der Andacht gab sie noch zwei Jugendlichen der Grünen Jugend Oberberg ein Videointerview. Bildungsgerechtigkeit und politische Bildung sind ihr ein Anliegen. Ihr jüngster Sohn habe bereits per Briefwahl gewählt. Hilfe mit den verschiedenen Stimmzetteln brauchte der 16-jährige Erstwähler dabei nicht, die Kommunalwahl sei schließlich Thema in der Schule gewesen.  

www.ekagger.de | jth | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/J.Thies 

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Bernadette Reinery-Hausmann ist katholisch getauft und hielt in der evangelischen Kirche Oberbantenberg die erste Predigt ihres Lebens. In evangelischen Kirchen ist sie aber auch privaten und dienstlichen Gründen öfter.
Pfarrerin Anneke Ihlenfeldt (li). und Pressereferentin Judith Thies befragten Bernadette Reinery-Hausmann nach ihrem Glauben und ihrem politischen Leben. Prüfet alles, das Gute behaltet - der Satz ist für sie "ein Kompass für das ganze Leben".