Die Jahreslosung für 2025 lautet „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5, 21) und wurde von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) als Leitwort ausgewählt. Auch diesmal erstellte Stefanie Bahlinger ein eindrucksvolles Bild dazu, dass von Renate Karnstein aus Nümbrecht in einem Geschenkheft zur Jahreslosung im Birnbach-Verlag erläutert und mit zusätzlichen Texten einen Zugang zur Losung gibt.
Renate Karnstein hatte für ihren Text zunächst vorab eine bunt zusammengewürfelte Gruppe aus ihrem Bekanntenkreis um eine erste Reaktion auf den Spruch der Jahreslosung 2025 gebeten. Herausgekommen ist eine Art Gesprächsrunde – die zwar nie so stattfand, aber zum weiteren lebendigen Austausch einlädt.
Es gab erste Assoziation wie „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“ wie bei Aschenputtel oder „Prüfen bedeutet: Sei kritisch! Unterscheiden ist eine Lebensaufgabe“ oder auch „Das Gute will vielleicht erst mal gesucht und gefunden werden“.
Immer wieder nach Gottes Willen fragen
Zu prüfen und das Gute zu behalten könne für jede und jeden etwas Anderes sein, kommentiert Renate Karnstein die Texte und lädt mit Gedichten, Sprüchen und weiteren Texten zur Auseinandersetzung ein. Zudem geht sie auf die Grafik von Stefanie Bahlinger ein, die den Vorgang des Prüfens mit einem Sieb aufgegriffen hat.
Ein rundes Sieb, scheinbar in Bewegung, trennt das Gute – hier die bunten Steine – von dem Schlechten – dunkle Steine, die nach unten fallen. Bei genauem Hinsehen entdeckt man ein Kreuz, das sich um den Rand des Siebes erstreckt und so dieses Sieb unter den unzähligen anderen hervorhebe, so Karnstein, denn „das Kreuz macht den Unterschied“.
So gesehen könne „Prüft alles und behaltet das Gute!“ bedeuten, immer wieder neu nach Gottes Willen zu fragen, sich von ihm prägen und leiten zu lassen. Meist sei dies nicht so einfach wie in der Grafik, wo sich Edelsteine deutlich von den anderen abheben. Dazu habe Paulus einige Verhaltensweisen genannt, die dem Willen Gottes entsprechen und zum Guten dienen.
"Auch Psalmen laden uns ein, sie mitzubeten, wenn uns selbst die richtigen Worte fehlen", betont Renate Karnstein. „Die schenkt uns der Heilige Geist, wenn wir ihm in unserem Leben Raum geben. Er ist die treibende, sortierende und reinigende Kraft, die Bewegung ins Bild bringt, angedeutet durch die Kreise um den Siebrand.“
Präses Thorsten Latzel: „Das wünsche ich mir für mich selbst“
Es gibt weitere Bilder und Grafiken von anderen zur Jahreslosung – und auch Auslegungen. So schreibt Präses Thorsten Latzel in seinem Theologischen Impuls zur Jahreslosung Prüfet alles und behaltet das Gute: „Das wünsche ich mir für mich selbst – den freien, offenen Blick auf mein Leben. Das wünsche ich mir für unsere Kirche und unsere Gemeinden – dass wir uns gemeinsam konzentrieren, was uns fröhlich und dankbar macht. Und das wünsche ich mir für unsere Gesellschaft – dass wir das Böse in jeder Gestalt meiden und dem Guten nachjagen für jedermann. Gut ist, was Anderen und mir zum Segen dient.“
www.ekagger.de jth Text: Vera Marzinski | Grafik: Copyright - Verlag am Birnbach - Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen