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DIAKONIE Geflüchtete feiern Weihnachten mit den Beratungsstellen

  • Diakonie

Diakonie und Caritas haben nach 2019 erstmals wieder mit ihren Klienten aus den Flüchtlingsberatungsstellen Weihnachten gefeiert. Im evangelischen Gemeindehaus Gummersbach gab es viel Musik und Gespräche.

Nathanael ist heute sechs Jahre alt geworden. Er kommt aus Angola und sitzt bei der Weihnachtsfeier der Flüchtlingsberatungsstellen mit Amir, Omar und Elias aus Aleppo am Basteltisch zusammen. Er steht auf, als Pfarrer Markus Aust ihm in seiner Begrüßung gratuliert und ein Lied anstimmt: "Happy Birthday to you, lieber Nathanael." Der Junge sieht sich im gut gefüllten Gemeindesaal um und lächelt stolz. 

Andere Gäste stammen aus dem Iran, aus Nigeria, Bangladesh oder dem Irak. Viele sind Christen. Für drei Stunden kommen sie an diesem Nachmittag zusammen, um zu feiern, es gibt Kaffee und Kuchen, Mandarinen, Nüsse und Süßigkeiten. Mithilfe einer Fotobox können sie Bilder von sich machen und sofort ausdrucken. Schon bei der letzten Weihnachtsfeiert 2019 im Gemeindehaus in Kotthausen war die Fotobox sehr begehrt. Denn viele Geflüchtete haben keine Familienfotos mehr. 

Für Musik sorgen Daniela Menn, Lehrerin am Berufskolleg Dieringhausen, und Volker Reimann. Sie haben Akkordeon und Cajon mitgebracht. Auf den Tischen liegen Liedblätter mit deutschen Weihnachtsliedern, fast alle singen mit: "Oh du fröhliche, oh du selige". Später spielt Mohammad Belal auf der Oud, einer populären arabischen Laute. Einige Frauen singen mit und fangen an zu tanzen.  "Essen verbindet die Menschen, und auch Musik verbindet die Menschen", sagt Christine Althöfer von der Flüchtlingsberatungsstelle der Diakonie. 

Je 40 Gäste haben die Diakonie und die Caritas ins evangelische Gemeindehaus eingeladen, nicht alle konnten kommen. Die Anfahrt mit dem Bus durch den ganzen Oberbergischen Kreis war nicht einfach. Die Flüchtlingshilfe der Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe ist mit drei Autos da. Michael Koppers, Mitarbeiter der Flüchtlinghilfe, vertritt heute die Leiterin Martha Torkler. Er erzählt von ihren mehr als 30 Telefonaten, die sie in den letzten Tagen geführt hat, um einen Schulbegleiter für ein geflüchtetes Kind zu organisieren. 

"Die Dunkelheit erhellen wir mit Sternen"

Von der Flüchtlingsberatungsstelle der Diakonie des Kirchenkreises An der Agger sind Belma Hadžerić , Omar Sabalbal, Christine Althöfer und Hussein Al Safar dabei. Zusammen mit Lilia Köhler, Leiterin der Caritas-Beratungsstelle, und deren Mitarbeitern haben sie den Nachmittag vorbereitet. "Wir freuen uns sehr, dass es nach den Corona-Jahren dieses Jahr wieder geklappt hat, zusammen zu feiern", sagt Gabiele Goldschmidt in ihrer Anspache. Sie erzählt vom Stern der Weihnacht: "Die Dunkelheit erhellen wir mit Sternen, an den Rucksäcken der Kinder und an den Häuser. Die Sterne stehen für das Weihnachtsfest."

Rania Saleh arbeitet für die Flüchtlings- und die Migrationsberatung und ist mit ihrer Tochter zur Weihnachtsfeier gekommen. "Jedes Kind hat ein Recht darauf, in Frieden zu leben", sagt sie. Es tue ihr weh, die bewaffneten Konflikte zum Beispiel im Libanon zu sehen. "Die Christen dort wollen Weihnachten in Frieden feiern." Pfarrer Markus Aust aus der Kirchengemeinde Gummersbach erzählt von Jesus: "Er ist für uns die Macht der Liebe. Er sagt: Meine Arme sind für Euch offen. Die Botschaft, die Jesus uns gebracht hat, wollen wir mit Herzen und Händen weitergeben." 

Am Mittwoch, 18.12., ist der lebendige Adventskalender der Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe in der Flüchlingshilfe Hunsheim zu Gast. Gäste sind herzlich willkommen. 

 

WELTFLÜCHTLINGSTAG Café International in Hunsheim leistet tatkräftig Hilfe (www.ekagger.de; 19.9.2024)

www.ekagger.de | Text: Judith Thies | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/ J.Thies, B. Hadžerić, C. Althöfer

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Eine Familie aus Wildbergerhütte feiert Weihnachten: Vater, Mutter, die beiden erwachsenen Söhne, die schwangere Schwiegertochter. Pfarrer Markus Aust (re.) kommt mit ihnen ins Gespräch über Arbeit, Ausbildung und Führerscheinprüfungen.

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Gabriele Goldschmidt von der Caritas (li.) wünscht im Namen aller Mitarbeitenden der Flüchtlingsberatungen frohe Weihnachten.

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Berater Mohammad Belal hat seine Oud, eine Laute, mitgebracht.

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Bei der Musik wird nicht nur zugehört, sondern auch getanzt.

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Die Tische waren feierlich eingedeckt. Gemeinsam zu essen verbindet die Menschen.

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Auch die Musik verbindet Menschen: Daniela Menn am Akkordeon und Volker Reimann am Cajon spielten und sangen deutsche Advents- und Weihnachtslieder.

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Im evangelischen Gemeindehaus war Zeit und Platz zum Reden, Spielen, Essen und Singen.