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KREISSYNODE Haushalt: Kirchenkreis übernimmt viele staatliche Aufgaben

  • Kirchenkreis

Der Kirchenkreis wird für seine Kindertagesstätten künftig keine Zuschüsse aus Kirchensteuermitteln bezahlen können. Die Finanzierung der Aufgaben in Seelsorge und Einrichtungen wird an einigen Stellen neu verhandelt werden müssen.

Auf der Kreissynode stellte Verwaltungsleiter Thomas Hildner den Haushalt 2025/2026 für den Kirchenkreis vor.  Bei der Vorstellung des letzten Doppelhaushalts für die Jahre 2023/2024 für die Evangelische Kirche im Rheinland war noch mit einem Kirchensteueraufkommen in Höhe von 764 Millionen Euro und 775,5 Millionen Euro gerechnet worden. Für die Jahre 2025/2026 geht die Landeskirche nun von nur noch jeweils 714 Millionen Euro aus.

Für den Kirchenkreis An der Agger sind dies im Jahr 2025 16,30 Millionen Euro statt 18,17 Millionen Euro im Jahr 2024. Das ist ein Minus von 1,87 Millionen Euro.)

79 Prozent erhalten die Kirchengemeinden, 21 Prozent der Kirchenkreis. Für das Jahr 2025 sind dies für den Kirchenkreis 3,42 Millionen Euro, rund 400.000 Euro weniger als 2024. Der Rückgang der Kirchensteuern habe mehrere Gründe, erläuterte Thomas Hildner: Durch das Inflationsausgleichsgesetz werden die mit der kalten Progression verbundenen schleichenden Steuererhöhungen gedämpft und die "Babyboomer" gehen in Rente und zahlen entsprechend weniger Steuern. Zudem gab es in den Jahren 2023 und 2024 im Kirchenkreis An der Agger 3.967 weniger Mitglieder. Dazu schwächele die Konjunktur.

Den Mindereinnahmen stehen Mehrausgaben gegenüber, insbesondere durch hohe Tarifsteigerungen. Damit ergebe sich für den Kirchenkreis im Jahr 2025 ein Einsparpotential in Höhe von rund 850.000 Euro. Die Herausforderung für die kommenden Monate werde nun sein, diese Deckungslücke zu schließen.

Hildner: "Als Träger der freien Wohlfahrtspflege übernimmt der Kirchenkreis auch viele staatliche Aufgaben, zum Beispiel die Trägerschaft von Kindertagesstätten und Beratungsstellen. Die derzeitigen Trägeranteile stammen aber noch aus einer Zeit, als die Kirchensteuern sprudelten." Alleine für den Bereich Kindertagestätten, Diakonie und Seelsorge würden mehr als 1,8 Millionen Euro pro Jahr aus Kirchensteuern beigetragen - neben den vielen, ebenfalls über Kirchensteuern finanzierten Angeboten der 22 Kirchengemeinden. Die Kostenentlastung aus den Kibiz-Pauschalen sei nur zu einem Prozent genutzt worden. Die rechtlich möglichen drei Prozent würden die Verwaltungskosten abdecken. Diese hat der Verwaltungsleiter dementsprechend eingeplant.

Sommersynode am 23. Mai 2025

Erfreulicherweise erhalte der Kirchenkreis viele Zuschüsse, sagte Thomas Hildner, aber es blieben Eigenanteile wie bei Diakonie und Seelsorge mit rund 900.000 Euro. "Verhalten optimistisch" ist Thomas Hildner hinsichtlich der Gespräche mit Jugendämtern und dem Oberbergischen Kreis über eine Übernahme der Kosten.

Auf der Sommersynode am 23. Mai 2025 wird er die Ergebnisse der Gespräche vorstellen. 

www.ekagger.de | jth | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/V. Marzinski 

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Verwaltungsamtsleiter Thomas Hildner stellte den Doppelhaushalt 2025/2026 vor. In den nächsten Monaten wird es darum gehen, über staatliche Kostenübernahmen und Refinanzierungen zu verhandeln, um die Deckungslücke von 850.000 Euro zu schließen.

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Die Kreissynodalen werden wahrscheinlich auf der Synode im Mai 2025 über Einsparungsvorschläge diskutieren müssen.