In ökumenischer Verbundenheit laden die katholische und die evangelische Kirchengemeinde in Wiehl-Bielstein zum Informations- und Motivationstreffen am Dienstag, 5. November 2024, von 18.30-20.30 Uhr in die St. Bonifatius Kirche (Florastr. 7, 51674 Wiehl) ein. Beide Gemeinden bilden zusammen den Standort der neu errichteten DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg. In beiden Kirchen werden weiterhin Gottesdienst gefeiert.
Die örtlichen Gemeindegremien beider Gemeinden, der zuständige katholische Pfarrer, Tobias Zöller, die zuständige evangelische Pfarrerin Silke Molnár, Kreisdechant Christoph Bersch und der Superintendent des Kirchenkreises An der Agger, Michael Braun unterstützen die Neugründung ausdrücklich.
Auch Bürgermeister Ulrich Stücker begrüßt die Neugründung, „zeigen doch die Vorfälle und Entwicklungen der jüngsten Zeit, dass die Feinde der Demokratie immer lauter werden und unsere Staatsform von manchen infrage gestellt wird. Angesichts dieser Bedrohung sollten alle gesellschaftlichen Kräfte zusammenstehen und sich diesen Tendenzen entgegenstellen. Die DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten".
Silke Molnár, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde in Bielstein-Oberbantenberg Bielstein und Dr. Bernhard Wunder, Initiator des Vorhabens sowie Leiter des Katholischen Bildungswerks Oberberg und Ehrenamtlicher der St. Bonifatius Gemeinde, werden den Abend und die DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg eröffnen und leiten. „Wenn zwei oder drei Mitglieder aus jeder Kirchengemeinde im Kreisgebiet am 5. November kommen, werden Informationen zu diesem Vorhaben kreisweit gut gestreut werden. Dieses Treffen wird auch zur gegenseitigen Motivation genutzt werden", sagte Bernhard Wunder.
Außerdem soll schon an diesem Abend deutlich werden, wie sehr sich Christinnen und Christen im Oberbergischen Kreis für unsere Demokratie einsetzen wollen. Die Anwesenden sollen an diesem Abend auf das Vorhaben reagieren können, auch hinsichtlich ihrer Sicht auf ihre Beteiligung an der DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg.
Gründe sich für unsere Demokratie einzusetzen gibt es viele, äußere und innere: Die seit Monaten anhaltenden und wachsenden Anfeindungen unserer Demokratie betreffen auch christliche Werte wie beispielsweise die Würde aller Menschen, die Vielfalt, Individualität, Freiheit, Nächstenliebe und ähnliches mehr. Unser Grundgesetz gebe Christinnen und Christen viele Gründe, sich für unsere Demokratie einzusetzen, sie zu schützen, sich für ihre Werte zu positionieren, sagte Bernhard Wunder.
Die Auseinandersetzung mit unserer Demokratie soll in Diskussionsrunden, Vorträgen, Lesungen, Interaktionen, Podien, Rollenspielen, Expertenrunden, Workshops, Think-Tanks, Labor-Experimenten und in digitalen Formen stattfinden.
Schwerpunkt: Demokratieförderung für Jugendliche
Ein besonderer Schwerpunkt soll die Jugend in den Gemeinden haben, zumal diese auf eigenen zumeist digitalen Wegen aktiv ist und einen Teil ihrer gesellschaftlichen und politischen Informationsquellen bezieht. Mit Konfirmandinnen und Konfirmanden ebenso wie mit Messdienerinnen und Messdienern sollen daher eigene Formate der Demokratieförderung durchgeführt werden. Ein erster Workshop noch in diesem Jahr ist zurzeit in Planung, in dem es um das Erkennen von und Reagieren auf Falschmeldungen und Desinformation auf Instagram gehen wird.
Inhaltlich werden alle Themen aufgerufen, die in Bezug auf christliche Werte stehen: die Würde aller Menschen, Antisemitismus, Antiislamismus, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierungen verschiedenster Art, Rassismus, ethnische und kulturelle Vielfalt, Menschenrecht, Behindertenrechte, Geschlechtergerechtigkeit, Klima-, Energie- und Nachhaltigkeitsfragen, soziale Fragen und vieles mehr.
Die Errichtung der DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg wird künftig durch einen Trägerverein verantwortet. Dieser wird sich um die Finanzierung, Verwaltung, Kommunikation und Koordination aller Aktivitäten der DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg kümmern und noch vor Jahresende errichtet.
Eine eigene Homepage wird unter der www.demokratiekirche-oberberg.de voraussichtlich noch bis Ende Oktober veröffentlicht.
Für Nachfragen und Anregungen stehen ab sofort Dr. Bernhard Wunder 0 22 02 - 9 36 39 67 oder wunder@~@bildungswerk-oberberg.de und Pfarrerin Silke Molnár bereit 0170 - 4 63 36 46 oder silke.molnar@~@ekir.de
MEDIENECHO
www.ekagger.de | jth | Text: Bernhard Wunder | Foto: Siegbert Dierke