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REFORMATION Dialogpredigt mit Luther und Zitronen-Boccia

  • Gottesdienste, Kirchenkreis

Re-Formation heißt Erneuerung mit Mut und Gottvertrauen. Und darum ging es im ersten gemeinsamen Festgottesdienst von drei Kirchengemeinden im Südkreis 

Den ersten gemeinsamen Gottesdienst im Kooperationsraum feierten die evangelischen Kirchengemeinden Denklingen, Holpe-Morsbach und Im Oberen Wiehltal zum Reformationsfest in Denklingen unter dem Motto „Süß-sauer wie das Leben?“ Dazu gab es natürlich viel Süßes und Saures – nicht nur zu hören.

An Luthers Thesen zu Erneuerung der Kirche solle der Festgottesdienst erinnern und nicht an schaurige Gespenster, sagte Denklingens Pfarrer Stefan Fritsch in der Begrüßung. Unser Leben heute habe süße und saure Seiten. Und deshalb bekam gleich zu Beginn jeder Gottesdienstbesucher ein süßes Luther-Bonbon.

Pfarrerin Anja Karthäuser und Gemeindereferentin Karin Thomas aus Holpe-Morsbach hatten dagegen "Saures“ dabei: Vier Zitronen, mit denen sie Dinge vorbrachten, die uns sauer aufstoßen. Dabei sparten sie die aktuelle Weltlage und die Probleme beim Umgang mit Veränderungen durch Corona, Krieg und Umweltfragen nicht aus. Oft seien die vielen schlechten Nachrichten „zuviel auf einmal“. Hoffnung  gebe in dieser komplexen Welt das Bibelwort „Christus ruft: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ aus Matthäus 11, 28.

Sören Rath begeisterte mit Luther-Zitaten

Gegen die aktuellen Ängste stand dann nach dem Reformationsschlager „Eine feste Burg ist unser Gott“ Sören Rath, Gemeindereferent aus „Im Oberen Wiehltal“, als Luther in einer Mönchskutte auf. In einer Dialogpredigt diskutierte er mit Anja Karthäuser zu Psalm 46 („Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.“) „Luther“ zeigte nicht nur Parallelen aus seiner Zeit zu den aktuellen Problemen auf, sondern machte mit Zitaten aus der Bibel und seinen eigenen kernigen Sprüchen Mut, sich voller Gottvertrauen dem Leben zu stellen.

„Nimm die Zitrone und schaffe, was das Leben süß macht“ forderte Luther heute, der vor 500 Jahren schon gesagt hatte: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute einen Apfelbaum pflanzen.“

So schaffte es Luther, dass am Ende des Gottesdienstes das Süße bei weitem überwog. Diese Form der Predigt führte nicht nur zu vielen Lachern, sondern machte – wie Superintendent Michael Braun als Gottesdienstbesucher im Anschluss bemerkte - “Mut zu Aufbrüchen und weiteren Reformationsprozessen, die immer nötig sind.“

Vom Rollverhalten der Zitronen

Nach diesem Blick auf „Süß-sauer wie das Leben?“ ging es im Gemeindehaus weiter mit einem Buffet, auf dem es Süßes und auch heiße saure Zitrone gab, sowie einem Zitronen-Boccia-Turnier mit zwei Mannschaften. Das Turnier zeigte: „Das Rollverhalten der Zitronen ist unberechenbar - wie das Leben“, wie Pfarrerin Anja Karthäuser betonte.

www.ekagger.de | jth | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/V. Marzinski

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Im Dialog: Pfarrerin Anja Karthäuser und - großartig als als Martin Luther - Gemeindereferent Sören Rath

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Gegen allzu Saures halfen süße Luther-Bonbons

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Zitronen-Boccia: Das Rollverhalten der Zitronen ist unberechenbar - wie das Leben