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HERBSTSYNODE „Stehen wir auf, gerade jetzt!"

  • Kirchenkreis

Die Kreissynode in Dieringhausen hat mit Gottesdienst, dem Bericht des Superintendenten und den Finanzen begonnen. Bis Samstagnachmittag diskutieren die Abgeordneten aus den 24 Kirchengemeinden in Gummersbach-Dieringhausen über notwendige Veränderungen in Umbruchzeiten

„Stehen Sie doch bitte mal auf!“, forderte Superintendent Michael Braun zu Beginn seines Berichts die 120 Synodalen im evangelischen Gemeindehaus Dieringhausen auf. Einfach, um ins Handeln zu kommen. Die Zeit sei überfällig, dass die Menschen aufstehen müssten – gegen Krieg (aufstehen, um etwas gegen die Sünde zu tun), für die Umwelt (aufstehen, um die Schöpfung zu bewahren) und vor allem für den Glauben: aufstehen für ein wahres Leben. Denn der Auftrag der Kirche sei klar und präsent: „Das Weitersagen von Gottes Wort ist unser Ziel, der Glaube ist unser Thema. Dem muss alle Arbeit der Kirche dienen.“

Die aktuellen Herausforderungen seien vielfältig, gerade weil im Zuge von Krieg, Corona, Umwelt und einem dramatischen  Wandel bei der Zahl der Berufstätigen in unserer Gesellschaft viele Dinge verändert werden müssen. Das gilt auch für Kirche. So sinkt die Zahl der Pfarrstellen deutlich – um ein Drittel. Dadurch seien intensivere Kooperationen zwischen Nachbargemeinden nötig, etliche Gemeinden seien auf der Suche nach Personal für ihre Pfarrstelle und ihr Gemeindereferat, die Jugendarbeit müsse wiederbelebt werden, insgesamt gehe es im ganzen Kirchenkreis nach Corona um Gemeindeaufbau.

„Unser Thema ist der Glaube und das Wort Gottes“

Eine dringende Aufgabe ist der Umgang mit Gebäuden, bei vielen Gemeindehäusern herrscht ein Renovierungsstau. 2027 müssen die Gebäudeanalysen fertig sein, 2035 wollen die rheinischen Kirchenkreise klimaneutral sein. „Eine Aufgabe für uns alle und für alle Ebenen unserer Kirche. Stehen wir jetzt auf und fangen an. Machen wir unsere Gebäude fit.“ Auch das Thema ökofaire Produkte nahm der Superintendent  in den Blick.

Bei all diesen Aufgaben gelte es, das evangelische Profil zu schärfen. „Wer sind wir?“, fragte Braun. „Was wollen wir und wo setzen wir Schwerpunkte?“ Wichtige Fragen: „Was brauchen wir dazu und was nicht mehr? Was wollen wir nicht?“ Antworten auf diese Fragen seien essentiell zur Selbstvergewisserung und zugleich die Basis für Personalsuche und Gebäudeentwicklung. Sie dienten auch zur Abwehr gegen externe Ansprüche, die vielerorts in der Kirche zu groß seien. Schutz vor Überforderung gelinge mit einer Konzentration auf überprüfbare Ziele. Braun erinnerte daran, dass es laut Pfarrstellenkonzept 2030 künftig auf Kirchenkreisebene nur noch drei Pfarrstellen gibt: Schwerpunkte der kreiskirchlichen Arbeit liegen laut Beschluss der Sommersynode auf einer Leitung „mit leichtem Gepäck“ und einer effizienten Verwaltung, zudem auf Diakonie mit Sonderseelsorge und drittens auf Mission und Theologie (Pfarrstelle für „Kirche auf dem Markt“). 

Michael Braun bekräftigte: „Unsere Aufgabe ist es, vergnügt, erlöst, befreit unseren Glauben heute zu leben und Menschen einzuladen, Glauben zu erfahren.“

Zum Nachlesen: Skript Superintendentenbericht 2022

Gottesdienst mit einer mutmachenden Jesus-Geschichte 

Begonnen hatte der erste Synodentag um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der Dieringhauser Kirche. Die Predigt hielt der Engelskirchener Pfarrer Johannes Vogelbusch über Markus 2, die Heilung des Gelähmten, eine "Jesus-Geschichte", sagte Vogelbusch, "die Menschen in staunendem Glauben zurücklässt". Die Menschen hätten sich damals danach gedrängt, Jesus zu hören und ihm zu begegenen. Die Geschichte zeige, dass Menschen in Not Hilfe bekommen Die Liturgie des Gottesdienstes gestaltete Pfarrer Jurij Lange, die Lesung machte die Prädikantin Claudia von Kannen.  An der Orgel begleitet wurde der Gottesdienst von Pfarrer und Kirchenmusiker Dr. Alexander Warnke.  

Nach dem Gottesdienst war die zweitägige Synode von Superintendent Michael Braun im Gemeindehaus Dieringhausen eröffnet worden. Für den Oberbergischen Kreis sprach der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke ein Grußwort, in dem er die Arbeit des Kirchenkreises - etwa bei Themen wie der Aufnahme von Ukraineflüchtlingen - lobte. "Haben Sie bei all Ihren Diskussionen den Mut, auch früher Bewährtes in Frage zu stellen und Veränderungen dynamisch anzupacken." Pfarrer Dr. Sascha Flüchter Leiter des Dezernats „Kirchliche Schulen“, grüßte für die Evangelische Kirche im Rheinland. Er erinnerte an den Heiligen Martin, der mit seinem Akt der Solidarität den Bettler mit einem halben Mantel zu einem vollen Menschen macht. "Er teilt mit dem Bettler das Frieren und gibt ihm die Würde zurück."

Flüchter lobte das Vorhaben des Kirchenkreises, die Mehreinnahmen aus der Energiepreispauschale für diakonische Zwecke einzusetzen. Einstimmig votierte die Synode dafür, die erwarteten 50.000 Euro den Kirchengemeinden zweckgebunden für Bedürftige zur Verfügung zu stellen. 

Mit dem Abendsagen ging der erste Synodentag zu Ende. Am Samstag beginnt die Synode um 8.30 Uhr. Schulreferent Pfarrer Matthias Weichert hält die Andacht.

 

Finanzen: Doppelhaushalt einstimmig beschlossen  

www.ekagger.de |jth | Text: Judith Thies | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/Vera Marzinski; Judith Thies; Judith Sahm 

 

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Der Kreissyonalvorstand mit Frank Vogt (v.li.), Ekkehard Giehl, Ute Hucklenbroich, Thomas Ruffler, Michael Braun, Andreas Spierling und Christine Adolphs. Dr. Sascha Flüchter (re.) vertrat die rheinische Landeskirche auf der Synode

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Stehen Sie doch mal bitte auf - war auf der ersten Folie des Superintendentenberichts zu lesen. In Bewegung kommen, darum ging es Michael Braun. Veränderungen angehen mit dem Glauben als Zentrum

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Stehen Sie doch einfach mal auf - da ließen sich die Synodalen nicht lange bitten

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Superintendent Michael Braun konzentrierte sich auf die Themenschwerpunkte Krieg, Umwelt und den Glauben. "Unsere zentrale Aufgabe ist es, Menschen einzuladen, Glauben zu erfahren"

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Prof. Dr. Friedrich Wilke, stellvertretender Landrat, grüßte für den Oberbergischen Kreis

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Dr. Sascha Flüchter überbrachte Grüße von Präses Dr. Thorsten Latzel und der rheinischen Kirchenleitung

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Pfarrer Johannes Vogelbusch aus Engelskirchen hielt die Predigt über Markus 2, Pfarrer Jurij Lange führte durch den Gottesdienst

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Am Samstag geht die öffentliche Synode um 8.30 Uhr weiter