Mit einem festlichen Erntedankgottesdienst in der Odenspieler Kirche hat die Evangelische Kirchengemeinde „Im Oberen Wiehltal“ ihren neuen Pfarrer, Dietmar Maurer, nun offiziell willkommen geheißen. Superintendent Michel Braun übernahm die Einführungshandlung und den Segen, der Posaunenchor gestaltete den musikalischen Rahmen, Beate Ising, Vorsitzende des Presbyteriums, die Begrüßung.
Beate Ising zeigte ihre Freude darüber, dass sich so schnell ein Nachfolger für Pfarrer Thomas Marhöfer gefunden habe. Marhöfer wechselte im Frühjahr nach 15 Jahren Dienst in der Gemeinde Im Oberen Wiehltal in den Vertretungsdienst des Kirchenkreises An der Agger. Rund drei Monate später, Anfang Juni, trat Pfarrer Dietmar Maurer, bis dahin in der Kirchengemeinde Rosbach tätig, seinen Dienst im Oberen Wiehltal an. Pfarrer Maurer ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder.
Ein großes Geschenk für die Gemeinde
Beate Ising formulierte es so: „Das ist ein großes Geschenk für die Gemeinde. Dazu passt der heutige Sonntag – am Erntedankfest können wir für all das danken, was gelungen ist.“ Wer Dank sage, sehe sich von Gott als reich beschenkt an, betonte die Presbyterin, nachdem sie die Gäste und Pfarrer aus den benachbarten Gemeinden sowie den stellvertretenden Bürgermeister Reichshofs, Gottfried Claus, willkommen geheißen hatte.
Superintendent Michael Braun verriet in seiner Einführung augenzwinkernd, der neue Pfarrer müsse sich jetzt einer der größten Herausforderungen des Berufsstandes stellen: dem Schützenfestgottesdienst. Zudem sei einer seiner Schwerpunkte die Seelsorge. Besuche der Gemeindemitglieder könne Dietmar Maurer jetzt durchaus zu Fuß absolvieren, da die Gemeinde Reichshof netterweise seinen Pfarrbezirk mit reichlich Waldsofas zu Verweilen ausgestattet habe.
Zeit nehmen, um im Glauben stärker zu werden
Dass Pfarrerinnen und Pfarrer ein Wachsen im Glauben ermöglichen sollen, gab er dem 59-jährigen Theologen ebenfalls mit auf den Weg, denn: „Nur wenn wir uns Zeit nehmen, im Glauben stärker zu werden, werden wir zu gesegneten, reichen Seelen.“ Zwei Dinge brauche es zum Leben – das tägliche Brot und das tägliche Gebet. „Da wir uns um das Brot nicht allzusehr sorgen müssen, können wir uns intensiv um das Gebet kümmern“, betonte Superintendent Braun und nahm Bezug zum Erntedankfest: Nur im Team mit der Gemeinde seien die Früchte des Glaubens zu ernten. Er riet Dietmar Maurer: „Diene der Gemeinde in Liebe und Treue in der Furcht Gottes.“
"Wir übersehen Not nicht"
Voller Freude predigte anschließend Dietmar Maurer zu den Versen des 5. Buch Mose, in denen Gott sich an das Volk Israel wendet und zusichert, es in ein gutes Land zu führen, in dem ihm nichts mangelt. Dabei klammerte Pfarrer Maurer, der auf mehr als 33 Jahre Dienst als Pfarrer zurückblickt, Notzeiten durchaus nicht aus, nahm wahr, dass viele Menschen sich gerade um die Zukunft sorgen, sprach aber ganz klar Mut zu. „Gott gibt dir Kraft. Über Gott können wir uns freuen, weil er uns beschenkt.“
Selbstverständlich sei das nicht, darum dürfe weder der Dank noch das Bild des Kreuzes vergessen werden. Das Kreuz sei der Mittelpunkt allen Glaubens, da es von der Sünde befreie. Mit dieser Zuversicht lade Gott uns ein, anderen zu helfen. „Wir übersehen Not nicht!“
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es bei einem Empfang im Gemeindehaus die Möglichkeit, noch mit Pfarrer Maurer ins Gespräch zu kommen.
www.ekagger.de | jth | Text: Katja Pohl | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/Matthias Pohl