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GEISTLICHE NOTIZ Gegen die Schwere, die das Herz belastet

  • Andacht

Groß und wunderbar sind deine Taten,  Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege,  du König der Völker (Offenbarung 15,3). Michael Kunz teilt mit uns seine Gedanken zum Monatsspruch Oktober

Nicht nur in diesen Tagen, kurz vor dem Erntedankfest, stellen meine Frau und ich immer wieder fest, wie gut es uns geht: die erwachsenen Kinder versorgt, vier Enkelkinder, an deren Heranwachsen wir Anteil nehmen können, die Gesundheit altersgemäß stabil, Haus und Garten, wo wir die Seele baumeln lassen können.

Natürlich gibt es auch die eine oder andere Sorge und doch sind wir uns, gerade im Moment, sehr bewusst, wie privilegiert unser Leben ist und wie sehr wir beschenkt sind. Dafür sind wir Gott unendlich dankbar. „Groß und wunderbar sind seine Taten.“

Auf der anderen Seite: Wasserknappheit, große Flächenbrände überall auf der Welt, Überschwemmungen in Pakistan, kahle oberbergische Berghänge, wo früher sattgrüne Fichtenwälder wogten, Kriegsflüchtlinge, bombardierte Atomkraftwerke, eine weltweit drohende Hungerkrise durch fehlende Weizenlieferungen, explodierende Energiepreise, die Sorge um eine kalte Wohnung in den kommenden Monaten, und immer noch der Schatten der Pandemie….

„Groß und wunderbar“? 

„Groß und wunderbar“, „gerecht und zuverlässig“ ? Nein, das ist das alles wahrlich nicht. Ich vermisse den „König der Völker“, der eingreift und geraderückt, was menschliche Despoten durcheinanderwirbeln.

Der Monatsspruch stammt aus der Offenbarung. Neben vielen düsteren Visionen steckt die Offenbarung auch voller schöner Bilder von Gottes neuem Himmel und seiner neuen Erde, wo endlich - nach allem Elend - Friede herrschen wird.

Kraft und Trost aus der Offenbarung

Immer, wenn Christinnen und Christen düstere und entmutigende Zeiten durchstehen mussten, schöpften sie aus den Zusagen der Offenbarung Kraft und Trost, um sich den scheinbar übermächtigen Problemen ihrer Zeit zu stellen.

Auch der Monatsspruch steht für diesen Gedanken des Trostes in unseren düsteren Zeiten.

Kein Opium fürs Volk, kein Vertrösten, sondern: sich dankbar daran erinnern, dass Gott schon früher aus Bedrängnis heraus geholfen hat. Wir können an der Hoffnung festhalten, dass das Neue kommen wird und dadurch Kraft tanken, um zu handeln.

Den Folgen des  menschlichen Strebens zu herrschen können wir das Bekenntnis zum  „Herrscher über die ganze Schöpfung“ entgegenstellen. Da, wo Ungerechtigkeit offensichtlich wird, wo sich Misstrauen breit macht und Wirtschaftsinteressen höher stehen als Menschenleben, da ist es unsere Aufgabe, in Wort und Tat zu bezeugen, wie „gerecht und zuverlässig Gottes Wege sind“.

Wo Egoismus  mit persönlicher Freiheit verwechselt wird, bleibt es die Freiheit eines Christenmenschen, sich  zum  „König der Völker“ zu bekennen.

Und wo Despoten unbarmherzig Gewalt ausüben und meinen, niemandem Gehorsam zu schulden, halten wir am Bekenntnis fest, das sich in Christi Gehorsam, den er bis ans Kreuz durchgehalten hat, sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. (Philliper 2,8-10)

Am Bekenntnis der Hoffnung festhalten

Gerade in Zeiten, in denen von Gottes Wirken so wenig zu spüren zu sein scheint, ist es also um so wichtiger, am Bekenntnis der Hoffnung festzuhalten.

Gegen die Schwere, die das Herz belastet.

Gegen die Angst, die stumm macht.

Wir können allem, was uns und der Welt die Hoffnung nehmen will, die biblischen Erfahrungen entgegenhalten, die beschreiben, dass diese Welt nicht gott-los ist und niemals sein wird, solange es Menschen gibt, die  sich zum dreieinigen Gott bekennen.
                                                                                                  

Michael Kunz ist Gemeindereferent im pastoralen Vertretungsdienst des Kirchenkreises An der Agger

 

www.ekagger.de | jth | Text: Michael Kunz | Foto: Martina Kunz 

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Michael Kunz am Königssee in Berchtesgaden, er fühlt sich Gott unendlich dankbar: „Groß und wunderbar sind seine Taten.“ In der Kirchengemeinde Im Oberen Wiehltal war er von September 2021 bis zum Ende Mai 2022 als Vakanzvertretung eingesetzt. Die Presbyteriumsvorsitzende Beate Ising sagt über ihn: "Er war uns eine große Hilfe, Unterstützung und Inspiration. Wir sind ihm sehr dankbar!"