Um die Jahre 80 bis 90 nach Christi Geburt verfasst ein uns unbekannter Autor ein Evangelium. Es ist nicht das erste und auch nicht das letzte seiner Art. Aber es ist das erste, in dem Statements des Jehoshua ben Josef von Nasrat – besser bekannt als Jesus von Nazareth gesammelt vorgestellt werden – das ist die Bergpredigt.
1522 übersetzt der aufmüpfige Mönch und Professor Martin Luther genau diese Bergpredigt im Rahmen seiner Bibelübersetzung ins Deutsche.
Das ist jetzt genau 500 Jahre her.
Und diese Worte „Selig die Friedenstifter“, „Du sollst deine Feinde lieben“, Man kann nicht zwei Herren dienen, entweder Gott oder dem Mammon (= dem Geld“) kommen für junge Menschen – und nicht nur für sie – aus einer anderen Galaxie.
Dementsprechend ist es ein Abenteuer, heute mit Jugendlichen die Bergpredigt zu lesen. Und so waren auch ihre Reaktionen:
- Interessant
- kann man nur verstehen, wenn man sie auf die heutige Zeit bezieht
- schwierig
- veraltet
- man sollte sie ernst nehmen
- langweilig
- schwierige Sätze und oft verwirrend
- man braucht Zeit, bis man hineinfindet
- junge Menschen wissen heute zu wenig über die Bibel
- beruhigend, um mal runter zu kommen
- total anspruchsvoll
- schwer nachvollziehbar
- muss man alles übersetzen und in die heutige Zeit übertragen
Aber die schönste war: „Es ist eine Super-Predigt in schwieriger Schreibweise.“
Und ich vermute, genau da, wo junge Menschen über die ach so ferne Bergpredigt ins Nachdenken kommen, kann das geschehen, was er meint, wenn er sagt: "Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt."
Video: Gesprächsabend über die Bergpredigt
Die Schülerinnen und Schüler haben in drei Wochen einen Gesprächsabend mit dem Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide über die Bergpredigt vorbereitet. Der Abend wurde live im Internet gestreamt. Das Video steht jetzt hier im Netz.
500 Jahre Neues Testament auf Deutsch
1. Theologisches Sommergespräch: "Luther war ein Naturtalent"
Mouhanad Khorchide liest mit Schüler:innen die Bergpredigt
www.ekagger.de | jth | Text: Hans-Georg Pflümer | Video: Ev. Akademie im Rheinland | Foto: Hans-Georg Pflümer