Zum ehrenamtlichen Dienst der öffentlichen Verkündung, der Seelsorge und der Sakramentsverwaltung ist die Wiehlerin Claudia Braun berufen worden. „Wir sind einfach nur froh, Sie bei uns zu haben“, sagte Ekkehard Grümer, Presbyteriumsvorsitzender der Evangelischen Kirchengemeinde Wiehl zur neuen Prädikantin nach einem beschwingten und bewegenden Gottesdienst. Claudia Braun habe sich von ihrem allerersten Gottesdienstbesuch in Wiehl an eingebracht – und nach dem Gottesdienst die Gesangbücher eingesammelt. Grümer: „Da habe ich schon gewusst: Das wird eine neue ehrenamtliche Mitarbeiterin.“
Jetzt hat die Evangelische Kirchengemeinde Wiehl eine neue ehrenamtliche Prädikantin. Mit ihrem Ehemann, Superintendent Michael Braun, wohnt sie seit zwei Jahren in Wiehl. Sie sei bestens für das Amt ausgebildet, führte Michael Braun aus: „Du hast Theologie studiert, du hast im Oldenburger Münsterland als Pfarrfrau in zwei Kirchengemeinden mitgearbeitet, jetzt die Ausbildung zur Prädikantin in der rheinischen Kirche – mehr geht nicht.“ Jede Ordination sei ein Geschenk, sagte Braun, und jede neue Stimme in der Kirche eine Bereicherung. Im Sinne Luthers sei jeder Christ aufgefordert, im Dienst des Evangeliums zu arbeiten.
Nach ihrer Ordination kann Claudia Braun im gesamten Kirchenkreis und darüber hinaus selbstständig den Dienst an Wort und Sakrament wahrnehmen, Gottesdienste halten, Taufen, Trauungen und Beerdigungen übernehmen. „Wir gewinnen eine wertvolle Mitarbeiterin an Wort und Sakrament, von deren Gaben wir profitieren können“, sagte Michael Striss, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Wiehl in seiner Begrüßung.
Claudia Braun freut sich auf viele weitere lebendige Gottesdienste. In ihrer ersten Predigt als Prädikantin machte sie Mut, sich im Alltag als Christ zu erkennen zu geben und offen und herzlich als Christ zu handeln. „Hab ich in meinem Leben von Jesus erzählt? Oder habe ich mich versteckt?“ Zum Predigttext Matthäus 25, 14-30 für den 9. Sonntag nach Trinitatis sagte sie: „Wichtig ist nicht, wieviel ich aus meinem Leben mache, sondern wichtig ist, dass ich mit Mut die mir anvertrauten Gaben entdecke und nutze, dass ich etwas mache.“
In der Coronazeit hat Claudia Braun schon mehrmals Online-Gottesdienste gestaltet. Sie ist ehrenamtlich in der Tafel in Wiehl engagiert und beim Verein „Lebensfarben - Hilfe für Kinder und Jugendliche e. V.“ Sie singt in der Kantorei der Kirchengemeinde Wiehl unter der Leitung von Kantor Michael Müller-Ebbinghaus – auch gestern beim Ordinationsgottesdienst – und kümmert sich als Notenwartin um die Notenhefte des Chors. Zudem ist Claudia Braun, die in Neuendettelsau, in Rostock, Marburg und Kiehl Theologie studierte, Mitglied im Ausschuss für Theologie und Gottesdienst.
"Hab fei ka Angschd ned - hab keine Angst"
„Hab fei ka Angschd ned“, sagte der fränkische Pfarrer Stefan Merz in seiner Fürbitte in kräftiger Mundart. Merz hatte mit Claudia Braun in Mittelfranken an der kirchlichen Augustana-Hochschule Theologie studiert. Er sprach ihr Kraft zu für die kommenden Aufgaben: “Dou di ned fürchden, wall der Herr, dei Godd, schdaihd af deiner Seidn. - Fürchte dich nicht, weil: Der Herr, dein Gott, steht auf deiner Seite.“ Das passt zu Claudia Braun Konfirmations- und jetzt auch Ordinationsspruch aus Psalm 27,1: „Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“
Die Kirchengemeinde Wiehl lud nach dem Gottesdienst zu einem Sektempfang neben der Kirche ein, wo Zeit war für viele Glück- und Segenswünsche.
NEU IM AMT Claudia Braun wird ordiniert
www.ekagger.de | Text: Judith Thies | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/J.Thies