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OSTERNACHT Es gibt Hoffnung

  • Musik & mehr

Der Freundeskreis für Kirchenmusik in Gummersbach hatte in der Osternacht von Karstamstag auf Ostersonntag zu einer musikalisch-literarischen Reise eingeladen

Auf eine besondere Reise nahmen Annette Giebeler, Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach, und Solistinnen und Solisten des Gospelchors etwa 100 Zuhörerinnen und Zuhörer in der Osternacht  mit:  von Karfreitag bis Ostern an einem musikalisch-literarischen Abend. Das Konzert stand unter Schirmherrschaft des Freundeskreises für Kirchenmusik.

Es ging um existentielle Fragen nach dem Tod, um die Frage nach Halt in schwierigen Lebenskrisen und um die Frage, wo gläubige Menschen Halt finden in traumatischen Lebenssituationen. Dies alles hat Bärbel Schäfer sehr persönlich in ihrem Buch „Ist da oben jemand“ (Gütersloher Verlagshaus) nach dem Tod ihres Bruders verarbeitet und damit Fragen gestellt, die sich Christen auch schon zu der Zeit gestellt haben, als Jesus von den Römern gekreuzigt wurde. Karfreitag ganz persönlich also.

Unter der Leitung von Annette Giebeler, die nicht nur für die gefühlvollen Arrangements verantwortlich war, sondern auch selber am E-Piano saß, setzen die Solistinnen und Solisten des Gospelchors Gummersbach Katharina Karrer, Claudia Lemmer, Derya Moog, Markus Meinel und Florian Giebeler (Stefanie Erdenberger und Martina Wiens fehlten krankheitsbedingt) diese Fragen musikalisch auf ganz eigene und besondere Weise um.

Begleitet von einer dreiköpfigen Band (Marc Spies/Gitarre, Maik Rittinghaus/E-Bass und Gloria Rummens/Drums) wurde das Eingangsstück „Sometimes I feel (like a motherless child)“ zum Spiegelbild der Hoffnungslosigkeit, die einen Menschen nach dem Tod eines Familienangehörigen oder Partners befällt. Wie soll es weitergehen? Kann es weitergehen?

Diesen Prozess der Sinnsuche und der Fragen, des versuchten Trostes und der Auseinandersetzung mit den Ereignissen beschreibt Bärbel Schäfer in ihrem Buch (Passagen daraus wurden mit Genehmigung der Autorin vorgelesen) und sie wurden gespiegelt in den Musikstücken, die mit ausdrucksstarken Soli beeindruckten. Katharina Karrer mit ihrer sehr einfühlsamen, klaren, tragenden Stimme in „Oceans“ und „Don’t you cry“ und Florian Giebeler mit seinem wandelbaren Bariton in „Bridge over troubled water“ und „Freedom is a voice“ nahmen die Zuhörer mit auf dem Weg vom Tod zum Leben.

Waren die Zuhörer am Anfang ergriffen von der Tragik des Geschehens, bahnte sich langsam, aber sicher die Hoffnung ihren Weg. Es gibt ein Leben nach der Katastrophe – für Bärbel Schäfer wie für die frühen Christen. Die Auferstehung Jesu am Ostersonntag führte die verzweifelten, zurückgelassenen Anhänger Jesu zurück ins Leben und ein neu, oder wiedergefundener Glaube half Bärbel Schäfer, wieder an das Leben zu glauben und mit dem Tod ihres Bruders fertig zu werden.

Die musikalische Antwort gaben Claudia Lemmer mit ihrer warmen, tröstenden Altstimme und Marc Spies an der Akustikgitarre in „Ein neuer Morgen“. Die Stücke „He reigns“ und „Hallelujah, Christ is risen“ sangen und spielten die Musikerinnen und Musiker mit so viel Leidenschaft, dass die Erleichterung fast spürbar war. Es wurde mitgeklatscht und gewippt – das Leben hatte alle wieder und es gibt Hoffnung.

In den abschließenden Zugaben „Blessing“ und „Jesus never fails“ zeigten auch Derya Moog und Markus Meinel in den Soloparts den Optimismus, mit dem eine begeisterte Zuhörerschaft nach fast 90 Minuten toller Musikstücke und nachdenklich machender, aber anregender und am Ende positiver Texte die evangelische Kirche verließ.

 

www.ekagger.de | Text und Foto: Ulrich Baumann

 

www.ekagger.de | Text und Foto: Ulrich Baumann

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Annette Giebeler mit Solistinnen und Solisten des Gospelchors