„Das Wichtigste beim Gottesdienst ist für mich der Segen am Schluss“, sagt die Frau beim Kirchenkaffee und lächelt dabei. Ja, das kann ich gut verstehen: Auch mir ist der Segen im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden.
Besonders an den Kreuzungen und Bruchstellen einer Lebensreise sind ein Segenswort und eine Geste eine kostbare Wegzehrung: bei der Taufe eines Kindes, dem Beginn einer Ehe oder am Ende einer Lebensreise, bei der Verabschiedung aus dem Kindergarten oder dem Beginn eines neuen Schuljahres.
An all diesen Lebensübergängen tut es gut, daran erinnert zu werden, dass Gottes liebevolle Gegenwart in allen Veränderungen und Unsicherheiten die große Konstante auf unserer Lebensreise ist.
Eine gute Erinnerungshilfe ist zum Beispiel auch das Weihwasserbecken am Eingang - beziehungsweise Ausgang - einer katholischen Kirche, im Kölner Dom zum Beispiel. Das Eintauchen der Finger ins Wasser und das anschließende Kreuzzeichen erinnern an die eigene Taufe – und die Erinnerung daran, dass dieser Segen am Anfang unseres Lebens uns an jedem Tag unseres Lebens begleitet.
Der Segen steckt auch im Kanzelsegen am Ende der Predigt: "Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus."
Was erinnert Sie an den Segen Gottes? Welchen Segen geben Sie anderen gerne weiter?
Ich wünsche Ihnen und Euch allen eine gesegnete Sommerzeit !
Henning Strunk ist Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Ründeroth und Vorsitzender des Nominierungsausschusses des Kirchenkreises An der Agger.
www.ekagger.de | jth | Text: Henning Strunk | Foto: Privat